Eine Scheune wird Zentrum

Na denn, Prost! Gemeindeglieder und Gäste stoßen auf den Neubau an. | Foto: Thomas Schäfer

Endlich: Fünf Jahre nach Baubeginn wurde Neubau in Großschwabhausen eingeweiht

Von Uta Schäfer

Es ist schon paradox: Der Weg zur Einweihung eines neuen Gebäudes führt vorbei an verwüsteten Feldern, entlaubten Bäumen und Dörfern mit zerstörten Dächern, kaputten Fenstern und zerbeulten Autos. Am Vorabend hatte ein gewaltiger Gewittersturm mit Starkregen und riesigen Hagelkörnern eine Spur der Verwüstung durch die wunderschöne Landschaft zwischen Weimar und Jena gezogen.
Die Kirche von Großschwabhausen ist keinen Tag später bis auf den letzten Platz gefüllt, doch anders als sonst begrüßt man sich mit der Frage nach Schäden und provisorischer Abdichtung. Im Fürbittgebet wird Pastorin Anne Brisgen die Sorgen der Menschen hier aufnehmen, zunächst aber beginnt sie den Festgottesdienst anlässlich der Einweihung des »Gemeindezentrums Pfarrscheune Großschwabhausen« mit einem Dank an Gott für die Kraft eines Traumes, der durch die Mithilfe vieler zur Realität geworden ist.
Erste Pläne, die Pfarrscheune in Großschwabhausen für ein Gemeindezentrum nutzbar zu machen, gab es schon 2010, doch richtig los ging es im Herbst 2012 mit der überraschenden Fördermittelzusage durch das Leader-Programm der Europäischen Union. Bereits am 3. Dezember konnte Richtfest gefeiert werden und im September 2013 war der Rohbau verputzt. Sicher braucht es dabei Menschen wie Jan Rothe, die vorangehen und andere mitreißen. Der in Jena arbeitende Biologe wohnt mit seiner Familie in Großschwabhausen, ist Vorsitzender des Gemeindekirchenrates und Kassenwart des Fördervereins, der 2011 gegründet wurde. Der Gemeindeverband Großschwabhausen-Isserstedt mit seinen 697 Gemeindegliedern ist einer von dreien, die zur Kirchenregion West des Kirchenkreises Jena gehören. Evangelische Christen sind hier in 37 Orten aktiv, aber in keinem gab es bisher einen Veranstaltungsraum, der behindertengerecht zugänglich ist. Mit Blick auf die Altersstruktur in den Dörfern ein Unding. Jetzt kann ein Gemeinderaum mit 80 Sitzplätzen stufenlos erreicht werden, es gibt Toiletten – eine davon rollstuhlgerecht -, eine moderne Küche und im Dachgeschoss Räume für die Kinder- und Jugendarbeit.
Pastorin Anne Brisgen ist knapp zwei Jahre im Gemeindeverband tätig, bis dahin begleitete Pfarrer Klaus Bergmann das Projekt. Unterstützung erhielt der Kirchengemeindeverband für das rund 250 000 Euro teure Vorhaben zudem vom Kirchenkreis Jena, der Gemeinde Großschwabhausen, vielen Sponsoren und noch mehr tatkräftigen Helfern. Ihnen allen wurde nun während der Einweihungsfeier herzlich gedankt.
Bevor das rote Band am Eingang zerschnitten und die Besucher mit Brot und Salz begrüßt wurden, zog Pastorin Anne Brisgen einen Zettel aus der Gute-Wünsche-Box: »Im Vertrauen aufeinander und auf Gott« stand darauf. Einen besseren Toast für das Haus und das nun folgende fröhliche Fest hätte es nicht geben können.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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