Covid-19
Hospiz-Besuche wieder möglich

Foto: hospiz-jena.de

Jena (red) - Besuche im Jenaer Hospiz sind mit Einschränkungen wieder möglich. Im stationären Teil des Hauses waren vergangene Woche acht Mitarbeiterinnen von insgesamt 27 und ein Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden. Die Betreuung der fünf Gäste, die sich derzeit in der Einrichtung in Pflege befinden, sei aber sichergestellt, sagt Ulrich Wedding, Vorstandsvorsitzender der Hospiz- und Palliativ-Stiftung. Das Hygienevorgehen erfolge in enger Abstimmung mit dem Gesund-heitsamt; getestet würde im zwei-tägigen Rhythmus.
Seit Anfang dieser Woche nun dürfe jeder Gast unter maximalen Schutzregelungen wieder Besuch empfangen. Ehrenamtliche Mitarbeiter dürften das Hospiz zurzeit nicht betreten. Die Betreuung im ambulanten Hospizdienst könne aber weiterlaufen, erklärt der Mediziner. Den Kontakt zu Schwerstkranken und Sterbenden im häuslichen Umfeld koordinierten die Mitarbeiter aktuell von zu Hause aus.
Mit den Beschränkungen, dem Aufnahmeverbot und aktuell dem Ausfall an Pflegepersonal ginge auch ein Einnahmeneinbruch einher, erklärt Volker Gühne, Finanzvorstand der Stiftung. "Das Hospiz ist nur noch zu 50 Prozent ausgelastet." Der Gesetzgeber schreibe eine 95-prozentige Kostenübernahme durch die Krankenkassen vor, die übrigen 5 Prozent müssten anderweitig aufgebracht werden, so Gühne weiter. In Jena komme das Geld dafür durch Spenden von Institutionen, Unternehmen, Einzelpersonen und zuletzt auch verstärkt von Angehörigen. "Über eine gewisse Zeit können wir einen Puffer zur Verfügung stellen. Als Bürgerstiftung, die keinen größeren Sozialträger im Hintergrund weiß, können wir die Kostenlücke jedoch auf Dauer nicht aus eigenen Mitteln decken", so Gühne weiter. Das sei umso schwieriger, da in den letzten Monaten die Möglichkeiten zur Spendenakquise durch das Veranstaltungsverbot wegfielen.
Ulrich Wedding gibt sich dennoch optimistisch: Anfang der Woche habe ein Jenaer Gastwirt einen Korb mit Mittagsgerichten für die Pflegekräfte vor die Hospiztüren gestellt, erzählt er. "Wir erfahren gerade in dieser Situation viel Unterstützung. Das macht Mut."

Autor:

Beatrix Heinrichs

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