Werkstatt der Kirche

Sabine Kramer | Foto: privat

Die neue Direktorin des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg ist Dr. Sabine Kramer, bislang Pfarrerin in der Marktkirchengemeinde Halle. Mit ihr sprach Sabine Kuschel.

Frau Dr. Kramer, wissen Sie schon, was Sie erwartet?
Kramer:
Mich erwartet als Direktorin eine doppelte Aufgabe. Zum einen als Studienleiterin im Lehrbetrieb, zum anderen Leitungsaufgaben im Blick auf das Predigerseminar und die Zusammenarbeit mit den vier am Predigerseminar beteiligten Landeskirchen. Getragen wird das Seminar von der Union Evangelischer Kirchen in der EKD.
Das Seminar arbeitet mit der Schlosskirche zusammen. Das neu entstandene bauliche Ensemble mit dem Schloss und dem Christine-Bourbeck-Haus, das kürzlich eingeweiht wurde, will nun mit Leben gefüllt werden.

Gibt es Knoten, die darauf warten, gelöst zu werden?
Kramer:
Auf jeden Fall sind noch die baulichen Dinge endgültig zum Abschluss zu bringen. Zum Beispiel die Forschungsbibliothek, die im Entstehen ist. Auch ist eine gute Balance zu halten zwischen der Nutzung der Schlosskirche durch das Predigerseminar und der Kirchengemeinde sowie den touristischen und den übergemeindlichen Interessen der Wittenbergstiftung.

Vor welchen Herausforderungen steht die Pfarrerausbildung angesichts der gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen?
Kramer:
Die Pfarrerausbildung muss die gesellschaftlichen Veränderungen erkennen und in Zukunft noch stärker unterschiedliche Gegebenheiten innerhalb der östlichen Landeskirchen in den Blick nehmen. Vikarinnen und Vikare kommen in verschiedene Situationen, je nach dem, ob sie auf dem Land oder in der Stadt arbeiten. Auch sind die Kirchen unterschiedlich geprägt. Meine Aufgabe wird es sein, mir diese Spezifik genauer anzusehen.
Eine weitere Aufgabe sehe ich in den sich verändernden Gemeinden, auf die sich Vikare und Vikarinnen vorbereiten müssen, damit sie sich selbstverantwortlich in dynamischen Gemeindestrukturen bewegen können. Mit den Gemeinden verändert sich auch das Berufsbild der Pfarrerin, des Pfarrers und der Gemeindepädagogen. An der beruflichen Rolle wird im Predigerseminar gearbeitet.

Das sind durchaus anspruchsvolle Aufgaben?
Kramer:
Ich empfinde Freude und auch Respekt. Es ist mir deutlich, dass ich aus der Praxis und nicht unmittelbar aus dem wissenschaftlichen Betrieb komme. Dafür bringe ich reflektierte Erfahrungen mit. Respekt habe ich vor der Herausforderung, für eine kirchliche Situation auszubilden, die es so noch nicht gab, besonders im Blick auf die immer größer werdenden Pfarrbereiche.
Ich freue mich darauf, Vikarinnen und Vikare im Predigerseminar als einer Zukunftswerkstatt der Kirche mit auszubilden.

www.predigerseminar.de

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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