Oratorium über Thomas Müntzer
Solange ihr Tag habt!

Oratorium "Solange ihr Tag habt" in der Christuskirche in Wittenberg | Foto: A. Schulze
  • Oratorium "Solange ihr Tag habt" in der Christuskirche in Wittenberg
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In der Christuskirche wurde am 13. September das Oratorium “Solange ihr Tag habt” aufgeführt unter der Leitung von Kreiskantor Michael Weigert. Das Oratorium hat Christoph Reuter komponiert, Andreas Hillger schrieb die Texte.

“Zu der Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater und Herr des Himmels und der Erde, dass du solches den Weisen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart”: Diese Worte sprach Burkhard von Puttkamer als Thomas Müntzer zu Beginn des Oratoriums. Sie stehen in Matthäus 11, Vers 25 fortfolgende. So begann das musikgewaltige Oratorium, das die Zuhörer mitnimmt in die Zeit vor 500 Jahren, als die Bauern aufbegehrten gegen die Fürsten.

Das Oratorium war ein Projekt, das Kirchenkreisgrenzen überschritten hat: Neben dem Projektchor des Kirchenkreises Wittenberg haben auch die Chöre der Kirchenkreise Eisleben-Sömmerda und Bad Frankenhausen mitgesungen. Für die instrumentale Musik sorgten Orchestermusiker des Mitteldeutschen Kammerorchesters und eine Band. Solo sangen Sopranistin Barbara Berg als Ottilie Müntzer und Bariton Burkhard von Puttkamer als Thomas Müntzer. Martin Luther wurde von Frank Roder gesprochen.

Die Rahmenhandlung des Oratoriums war ein Streit zwischen Thomas Müntzer auf Seiten der Bauern und Martin Luther auf Seiten der Fürsten. Zwischen den Stücken gab es immer wieder gesprochene Worte von Müntzer und Luther, die ihren Höhepunkt am Ende des Oratoriums erreichten, bei der Predigt Thomas Müntzers vor der Schlacht. Dort sprach er auch die namensgebenden Worte: “Solange ihr Tag habt!” Hinausgerufen in die Kirche, gefolgt von einem sanften, traurigen Stück, das im Widerspruch zu den drangvollen Worten stand. Danach Luthers letzte Worte mit dem Ausgang der Schlacht, dem Verlieren der Bauern und dem Tode Müntzers durch Folter und Enthauptung. Diese Schwere wurde mit dem letzten Stück abgemildert, dessen letzte Zeile wieder Hoffnung weckte: Verleih’ uns Frieden gnädiglich.

“500 Jahre Bauernkrieg sind kein Grund zu feiern, aber einer, sich zu erinnern”, sagte Superintendentin Dr. Gabriele Metzner in ihrem Grußwort vor dem Oratorium. “Nutzt die Tage, die ihr habt!”, war das Schlusswort von Kreiskantor Michael Weigert nach dem Oratorium. Für die Musiker gab es vom Publikum stehende Ovationen.

Autor:

Andrea Schulze

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