Drei unter einem Dach 

Die Konstruktion aus Holz und Glas warb bei der Wittenberger Weltausstellung Reformation für das Drei-Religionen-Haus. | Foto: epd-bild
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Pavillon der Weltausstellung steht jetzt in Berlin als Info-Box für das »House of One«

Von Benjamin Lassiwe

Mit dem Berliner interreligiösen Bet- und Lehrhaus »House of One« geht es voran: Am geplanten Standort des Zentrums, in dem sich künftig eine Kapelle, eine Synagoge und eine Moschee unter einem gemeinsamen Dach befinden sollen, wurde in der vergangenen Woche ein hölzerner Veranstaltungspavillon eingeweiht. Er war zuvor bereits auf der Wittenberger Weltausstellung »Reformation« als Werbeträger für das »House of One« eingesetzt worden.
»Ich freue mich sehr, dass dieses außergewöhnliche Projekt nun einen weiteren großen Schritt vorankommt«, sagte der Berliner Landesbischof Markus Dröge bei der Eröffnung. »Von hier aus werden Signale der Verständigung, des Glaubens an Gott, aber auch des Glaubens an ein friedliches und gedeihliches Miteinander ausgehen, die weit über Berlin hinaus wahrgenommen werden.« Freilich ist der Pavillon, dessen Wände im Wesentlichen aus transparenter Plastikfolie bestehen, nicht unbedingt praxistauglich – jedenfalls nicht an seinem derzeitigen Einsatzort unmittelbar neben der stark befahrenen, achtspurigen Leipziger Straße. Schon bei der Pressekonferenz zur Eröffnung war es angesichts des Verkehrslärms kaum möglich, die Redner zu verstehen. Gleichwohl zeigten sich die Träger des Projekts, die Evangelische Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, das Abraham Geiger Kolleg und der muslimische Verein »Forum Dialog«, optimistisch. »Mit diesem Pavillon suchen die Religionen den unvoreingenommenen Austausch«, sagte Geschäftsführer Roland Stolte. »Wir hoffen, dass es gelingen wird, die Mauer des Hasses zwischen verfeindeten Religionen niederzulegen«, sagte Pfarrer Gregor Hohberg, der zu den Initiatoren des Projekts gehört.
Für das eigentliche »House of One« planen Architekten einen Ziegelbau in kubischen Formen. Derzeit wird mit Kosten von 43 Millionen Euro gerechnet. Dank einer größeren Einzelspende beträgt der Spendenstand für das Projekt nach Angaben Stoltes derzeit 8,5 Millionen Euro. Eine Grundsteinlegung ist für 2019 geplant. Ein erster Bauabschnitt könne nach Angaben Stoltes bei einem Spendenstand von 12,5 Millionen Euro begonnen werden. Als 2014 die Spendensammlung für das Projekt begann, war ein Baustart im Jahr 2015 vorgesehen. Ein exaktes Datum der Fertigstellung konnten die Initiatoren noch nicht nennen, so dass derzeit durchaus unklar ist, was in Berlin zuerst eröffnet: der Hauptstadt-Flughafen oder das »House of One«.

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