Ausstellung im Landeskirchenamt
Emanzipierte jüdische Frauen

Ein Graffiti in Hannover-Linden von Hannah Arendt.  | Foto: Elke Prinz
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Zu einem Collegium-maius-Abend mit dem Motto „Ich habe zu Hause ein blaues Klavier“ wird am kommenden Donnerstag (23. September, 19.30 Uhr) in Erfurt im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) eingeladen. Das Literarisch-musikalische Programm zu Stimmen jüdischer Frauen im Aufbruch zur Moderne gestalten Ulrike Müller aus Weimar mit Texten und Christian Rosenau aus Coburg mit Gitarrenmusik. Gleichzeitig wird die Ausstellung „Verfolgte-vertriebene-vergessene Frauen“ im Collegium maius von Projektkoordinatorin Elke Prinz aus Halle eröffnet. Die Ausstellung läuft bis zum 31. Oktober und kann wochentags zwischen 8 und 16 Uhr besucht werden. Weitere Informationen: https://www.dornrosa.de/verfolgte---vertriebene---vergessene-frauen. Der Abend findet im Themenjahr „900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen“ statt.

Die Kulturwissenschaftlerin und Autorin Dr. Ulrike Müller sowie der Musiker und Lyriker Christian Rosenau erinnern mit ihrem Programm an die weiblichen Leistungen in der 1.700-jährigen jüdischen Geschichte im deutschen Sprachraum. Von Alice Salomon über Vicky Baum und Mascha Kaléko bis zu Künstlerinnen des Bauhauses wie Lucia Moholy oder Friedl Dicker werden die dramatischen Lebenswege der Frauen ins Licht gerückt und ihre Stimmen hörbar gemacht.

„Ob auf der Bühne, hinter der Kamera, vor der Leinwand, im Salon, am Vortragspult, mit dem Manuskript oder dem Reagenzglas in der Hand: Emanzipierte Frauen jüdischer Herkunft standen in der Avantgarde der Moderne in der ersten Reihe“, sagt Dr. Ulrike Müller. „Zeitgenössische Kompositionen und eine ebenso informative wie unterhaltsame Moderation schaffen einen dichten atmosphärischen Eindruck und schlagen eine Brücke zur anschließenden Eröffnung der Ausstellung“, kündigt sie an.

Die Wanderausstellung „verfolgte-vertriebene-vergessene Frauen“ hat der Verein Dornrosa innerhalb des Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt erarbeitet. Mit dabei waren Jugendliche der Saaleschule Halle, um deren demokratische Kompetenz, gesellschaftliche Handlungsvielfalt und bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Im Mittelpunkt stehen 92 im Nationalsozialismus verfolgte, vertriebene und vergessene Frauen. Die Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland unterstützen dieses Projekt, da sie die Vermittlung und Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte gerade auch mit jüngeren Menschen für immens wichtig halten. Zudem ist es ein Anliegen, Frauen sichtbar zu machen und auf deren Lebensleistung in allen Bereichen der Gesellschaft hinzuweisen, unabhängig von ihrer religiösen, kulturellen, ethnischen und sexuellen Herkunft.

Veranstalter des Abends sind das Landeskirchenamt der EKM, die Evangelische Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt und der Verein Universitätsgesellschaft Erfurt.

Der Termin in Kürze:
23. September (Do), 19.30 Uhr, Erfurt, Landeskirchenamt der EKM (Collegium maius)
Collegium-maius-Abend: „Ich habe zu Hause ein blaues Klavier“ (Else Lasker-Schüler) - Stimmen jüdischer Frauen im Aufbruch zur Moderne mit Ulrike Müller (Texte) und Christian Rosenau (Gitarre) sowie Eröffnung der Wanderausstellung „verfolgte-vertriebene-vergessene Frauen“

Autor:

susanne sobko

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