Zweiter Weltkrieg
Einmillionster Weltkriegstoter geborgen - ein Sachsen-Anhalter

Soldatenfriedhof in Kaunas (Litauen) | Foto: epd-bild/Dirk Johnen
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Berlin (kna) - Im litauischen Kelme haben Umbetter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge den einmillionste Weltkriegstoten geborgen. Das teilte das Bundesarchiv in Berlin mit. Es unterstützt den Volksbund bei der Identifizierung von Kriegstoten. Zugleich verwies die Behörde darauf, dass die Zahl "eine Million" sich auf die Zeit seit 1992 beziehe und symbolisch zu verstehen sei. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Abschluss des Kriegsgräberabkommens zwischen Deutschland und Russland "begann eine neue Zeitrechnung und damit auch eine neue Zählung", hieß es.

Bei dem jetzt ausgebetteten Toten handele es sich um einen Sanitätsgefreiten aus dem heutigen Sachsen-Anhalt, der anhand seiner Erkennungsmarke in den Unterlagen des Bundesarchivs identifiziert werden konnte, hieß es. Er war im April 1943 zur Wehrmacht eingezogen und in der 5. Kompanie der Panzer-Aufklärung-Ersatz und Ausbildungs-Abteilung 1 eingesetzt gewesen, wie aus den Unterlagen des Archivs hervorging. Es handele sich wahrscheinlich um einen Vermissten, da keine Verlustmeldung oder Hinweise zur Grablege zu seiner Person vorgelegen hätten, teilte die Behörde weiter mit. Das Bundesarchiv wolle nun versuchen, Angehörige zu ermitteln.

Im Bundesarchiv sind den Angaben zufolge rund 75 Kilometer personenbezogene Wehrmachtsdaten vorhanden. "Diese Meldungen, Listen oder Karteien sind Voraussetzung dafür, dass Schicksale von Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg aufgeklärt werden können", erklärte Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann.

Der Volksbund birgt nach eigenen Angaben noch immer jährlich etwa 12.000 bis 15.000 Kriegstote, um sie würdig zu bestatten und ihre Gräber zu pflegen. Auf mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern pflege der Volksbund aktuell die Gräber von mehr als 2,8 Millionen Kriegstoten. Seine Arbeit finanziert der Verein vor allem durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Autor:

Katja Schmidtke

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