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Studien: Mehrheit vertraut öffentlich-rechtlichem Rundfunk

Gebäude mit Logo des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)


 | Foto: epd-bild/Rico Thumser
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Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht seit längerem in der Kritik. Viele Menschen schenken diesem zwei Studien zufolge weiterhin Vertrauen. Die Akzeptanz für den Rundfunkbeitrag ist demnach bei Menschen geringer, die das Angebot nicht nutzen.

Von Oliver Gierens (epd)

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) genießt einer Umfrage zufolge trotz Einbußen weiterhin hohes Ansehen in der Bevölkerung. Rund 70 Prozent der Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vertrauten dem Sender, hieß es in der am Donnerstag vom MDR im Magdeburger Landtag vorgestellten Erhebung. Die Gesellschaft für Innovative Marktforschung erstellte die Umfrage MDR Check 2022 im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks.

Der MDR stehe an zweiter Stelle hinter der Polizei und vor den bundesweiten Programmen von ARD und ZDF, die bei je 68 und 66 Prozent der Befragten auf Akzeptanz stießen, hieß es. Im Vorjahr hatten noch 77 Prozent der Menschen erklärt, dem MDR zu vertrauen.

Der Rundfunkbeitrag stößt bei den Befragten auf unterschiedliche Akzeptanz. Lediglich in der Gruppe der Nutzer, die täglich die MDR-Programme einschalten, spricht sich eine Mehrheit von 60 Prozent für die Abgabe aus. Bei Menschen, die die Angebote selten oder nie nutzen, sinkt die Akzeptanz auf 30 beziehungsweise 26 Prozent. Gewürdigt wird insbesondere die Berichterstattung des MDR aus seinem Sendegebiet. 84 Prozent der Befragten ist wichtig, dass er über Ereignisse aus der Region berichtet.

Der Direktor des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt, Tim Herden, sagte bei der Vorstellung der Umfrage, der Sender werde als eigenständige Marke neben ARD und ZDF wahrgenommen. Bei den anstehenden Reformprozessen innerhalb der ARD wolle der MDR sein Profil als „Stimme des Ostens“ beibehalten. Die Rundfunkanstalt habe allerdings insbesondere bei jungen Menschen ein Akzeptanzproblem. Die Angebote würden als altbacken und zu wenig digital wahrgenommen. „Hier ist ein Reformprozess notwendig“, sagte Herden.

Einer im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) erstellten Studie zufolge fürchten rund 65 Prozent der Befragten, falsche Informationen über die Medien oder das Internet zu erhalten. Nach dem Klimawandel und den Spannungen mit Russland sei dies die in der Umfrage am dritthäufigsten genannte Sorge, hieß es bei der Vorstellung der Studie über das Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien in Magdeburg.

Die Studie mit dem Titel „Welchen Nachrichten kann man noch trauen?“ bestätigt zudem großes Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. 70 Prozent der Befragten halten dessen Nachrichten für glaubwürdig. Bei einer Befragung vor vier Jahren waren es noch 78 Prozent. Zudem gibt es starke Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. Während im Westteil des Landes laut Studie 73 Prozent öffentlich-rechtlichen Sendern vertrauen, sind es im Ostteil 58 Prozent.

Seit Februar befasst sich im Landtag von Sachsen-Anhalt eine Enquete-Kommission unter dem Titel „Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch Transparenz und Reformwillen stärken“ mit dessen Zukunft. Im Rahmen der Umfrage der Gesellschaft für Innovative Marktforschung wurden zwischen September und Oktober 2022 insgesamt 2.400 Menschen ab 14 Jahren in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen über ihre Haltung zum MDR befragt. An der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap für die KAS nahmen zwischen Oktober 2022 und Januar 2023 4.247 Personen teil.

Autor:

Katja Schmidtke

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