Menschenkette nach Anschlag in Magdeburg
Gib dem Hass keine Chance

Das war nicht nur ein Licht im Dunkeln, das waren Tausende Lichter - und vor allem auch Tausende Herzen, die vereint die Düsternis erhellten, die sich über Magdeburg nach dem schrecklichen Anschlag am 20. 12. gelegt hat. Die Polizei spricht von 4000, die Veranstalter von bis zu 10 000 Menschen, die gekommen waren, um rund um den alten Markt eine Menschenkette zu bilden. In kürzester Zeit war es den Initiator:innen von der Gewerkschaftsjugend und zivilgesellschaftlichen Bündnissen gelungen, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen:
Die Bahnhofsmission bot heiße Getränke an; Dutzende Menschen fuhren mit Lastenrädern zum Stadion und holten dort die gespendeten Kerzen vom abgesagten Weihnachtssingen ab, um sie unter die Menschen zu verteilen; Hunderte Ordner:innen sorgten auch nach der Vergrößerung der Strecke, die durch die riesige Zahl an Menschen notwendig geworden war, für Orientierung. Das gemeinsame Zusammenstehen und Schweigen hatte eine sehr verbindenden und stärkende Wirkung. Viele Menschen verweilten auch nach der Auflösung der Menschenkette noch andächtig rund um den Alten Markt. Julius aus der ESG spielte mit einer kleinen Bläsergruppe Choräle. Eine andere Studentin erzählte: "Nach der Auflösung der Menschenkette stellte ich mich mit dem Gesangbuch und meiner Geige auf die Straße gegenüber der Johanniskirche und wollte einige Choräle und Taizélieder spielen. Meine Finger waren vor Kälte so steif, dass ich den Geigenbogen nicht spannen konnte. Ich frage eine Frau neben mir, ob sie mir helfen könnte - und es stellte sich heraus, dass die mir nicht nur den Bogen spannen konnte, sondern auch Geige spielen konnte - sie war Violonistin von Beruf. Ich bot ihr gleich meine Geige an und wir spielten im Wechsel. Dann begann sie "Dona nobis pacem" zu spielen, ich begann im Kanon mitzusingen und auf einmal stimmte noch eine Stimme hinter mir ein und andere Menschen kamen dazu und sangen mit. Ein Mann mit einem FCM-Schal wollte zwar nicht singen, blieb aber die ganze Zeit zum Zuhören. Am Ende sangen wir gemeinsam: Von guten Mächten wunderbar geborgen." Vielen Menschen hat diese Erfahrung sehr viel Kraft und Zuversicht gegeben: Magdeburg hält wirklich zusammen!

Autor:

Angela Kunze-Beiküfner

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