Jubelkonfirmation
Nach 25 Jahren sofort wiedererkannt

In gleicher Besetzung: der ehemalige Mädchenchor des Melanch-thonhauses | Foto: Foto: Doris Weilandt
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  • In gleicher Besetzung: der ehemalige Mädchenchor des Melanch-thonhauses
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Eine Geschichte, die zu Herzen geht: Am Pfingstmontag wurde im Jenaer Melanchtonhaus Silberne Konfirmation gefeiert. Den Gottesdienst gestaltete wie schon vor 25 Jahren Pfarrer Ulrich Placke. Mit dem inzwischen fast 90-jährigen Organisten Horst Fröhlich war die Besetzung von damals komplett.

Von Doris Weilandt

„Das ist eine von den ganz seltenen Gruppen. Sie waren schon als Kinder zusammen und haben sich später nicht aus den Augen verloren. Nun wollten sie unbedingt ihre Silberne Konfirmation miteinander feiern“, sagt Placke, der seit ein paar Jahren im Ruhestand ist. 1987 kam er an das Jenaer Melanchthonhaus und konfirmierte danach viele Jugendliche. Doch so einen engen Zusammenhalt, das habe es in keinem anderen Jahrgang gegeben.
Und tatsächlich: Das war auch bei der Ankunft zur Jubelfeier zu sehen. „Wir waren von der Christenlehre an eng zusammen und sind dann auch alle zur Jungen Gemeinde gegangen. Das hat für viel Gemeinsamkeit gesorgt“, erzählt Wolfgang Wuckelt.
Am engsten blieben die jungen Frauen in Kontakt. Die tiefe Freundschaft hielten sie durch Briefe über Jahrzehnte und große Distanzen aufrecht. Eine von ihnen, Gisela Nilsen, lebt seit langem im norwegischen Kristiansand.
Das Vertrauen, das sie zu den anderen Mädchen bereits in der Christenlehre hatte, ist bis heute geblieben. Dazu beigetragen hat sicher auch der gemeinsame Besuch der von Horst Fröhlich begründeten Kinderkantorei und des Mädchenchores im Melanchthonhaus, der ebenfalls auf den Kirchenmusiker zurückgeht.
Für die Jubelfeier haben sie wieder miteinander geprobt und „Laudate pueri“ von Mendelssohn einstudiert. An der Orgel begleitete sie Christoph Hilpert, ein Mitkonfirmand, der seinen ersten Unterricht bei Fröhlich bekam und inzwischen Mitglied der Jenaer Philharmonie ist. Mit „Großer Gott, wir loben dich“ begann der Festgottesdienst.
Pfarrer Placke trug eine vielfarbige, fein gewebte Stola über dem Talar, das Geschenk einer der Konfirmandinnen. Und er war sehr berührt, als er auf die Zeit am Melanchthonhaus zu sprechen kam: Ein Vierteljahrhundert verbindet ihn mit Kantor Fröhlich, der neben seiner langen Dienstzeit in der Jenaer Friedenskirche und danach oft musikalische Einsätze am Melanchthonhaus übernahm. „Für einen Moment können Jahrzehnte verschwinden. Ich habe euch alle sofort erkannt“, erklärt der Pfarrer bewegt. Für die Predigt wählte er ein Gleichnis von Jeremia mit einem Baum als Bild des Lebens. Er sprach über die Bedeutung, die die Kirche ganz offensichtlich für die Jubelkonfirmanden hat. Es sind Werte wie Vergebung, Nächstenliebe und Vertrauen, die Sinn geben – in allen Zeiten. Am Schluss des Festgottesdienstes gab der äußerst vitale Fröhlich noch eine Probe seines Könnens und spielte eine Fuge von Bach.
Sieben der zwölf Konfirmanden von 1998 waren gekommen. Neben ihren Familien nahmen auch Gemeindemitglieder die Gelegenheit zu einem Wiedersehen wahr. Der Auftritt des Chores begeisterte alle. Unter den Gästen war die ehemalige Katechetin des Melanchthonhauses, Renate Lotze. Sie hatte ein Bild von der Konfirmation mitgebracht: Damals sang der Mädchenchor des Melanchthonhauses in der gleichen Besetzung.

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Online-Redaktion

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