100 Jahre "Glaube+Heimat"
Das wird ein Fest

Weimarer Postkutsche: 
Der Postkutschkasten ist geputzt, die Postkarte gedruckt und auch der Sonderstempel ist bereits eingetroffen. Vom Leserfest am 14. April können Sie Post verschicken. Die Karte erinnert an die Friedensprozession nach dem Festgottesdienst in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul (Foto) vom Herderplatz zum Theaterplatz ins große Haus des Deutschen Nationaltheaters zur Festveranstaltung anlässlich des 100. Jubiläums der Kirchenzeitung.  | Foto: Foto: Maik Schuck
  • Weimarer Postkutsche:
    Der Postkutschkasten ist geputzt, die Postkarte gedruckt und auch der Sonderstempel ist bereits eingetroffen. Vom Leserfest am 14. April können Sie Post verschicken. Die Karte erinnert an die Friedensprozession nach dem Festgottesdienst in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul (Foto) vom Herderplatz zum Theaterplatz ins große Haus des Deutschen Nationaltheaters zur Festveranstaltung anlässlich des 100. Jubiläums der Kirchenzeitung.
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14. April 2024: Die kleine Redaktion hat sich Großes vorgenommen. Ein Wochenende steht im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums. Ein Blick in die Vorbereitungen und ein Ausblick auf den Festtag.

Von Willi Wild

Muss das sein? Sollen wir ein großes Fest feiern angesichts der Zeitungskrise, sinkender Abonnentenzahlen und steigender Kosten? Wäre es nicht sinnvoller, Zeit, Geld und Energie in Leserwerbung zu investieren? Genau! Das tun wir. Zum einen sind wir dankbar für Gottes Führung in den vergangenen 100 Jahren und das wollen wir gebührend feiern. Zum anderen möchten wir mit dem Leserfest die gute Nachricht, die wir jede Woche verbreiten, mit vielen Menschen teilen.

Das Festwochenende beginnt bereits am 11. April. Da erwarten wir die Teilnehmer der Leserreise in Weimar. Die Rembrandt-Ausstellung im Kunsthaus in Apolda mit einem Vortrag vom Kirchenkunst-Experten Walter Martin Rehahn wird die erste Station sein. Die Führung durch die Klassikerstadt folgt und findet ihren Abschluss am Cranach-Altar in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul, im Volksmund Herderkirche genannt.

Dort wird am 14. April der Festgottesdienst gefeiert, der sowohl ein Dankgottesdienst als auch eine Erinnerung an das Leid der Menschen sein soll, die Flucht und Vertreibung erleben. Das ist das Thema des Theaterstücks "Glaube und Heimat", nach dem die Kirchenzeitung benannt ist. Karl Schönherrs 1910 entstandenes Volksstück hat als Hintergrund die Geschichte der Protestanten, die im 19. Jh. im Tiroler Zillertal siedelten und 1837 von Kaiser Ferdinand I. zum Exil gezwungen wurden.

Das Stück zeigt den inneren Kampf, die Zerrissenheit zwischen Heimatgefühl und Glaubensgewissheit. Hauptfigur ist Christoph Rott, ein Bauer, der weder seinem protestantischen Glauben abschwören noch sich von seiner Umgebung abwenden will. Jenseits der Frage, wer wen vertreibt, steht im Raum, was eigentlich aus den Menschen wird, die hier zur Flucht gezwungen werden. Die Fliehenden sind diejenigen, die am wenigsten für die verfahrene Situation können. Damit kommt "Glaube und Heimat" im Europa der Gegenwart an.

Schon kurze Zeit nach der Uraufführung des Dramas am Wiener Burgtheater hatte das Stück im Deutschen Nationaltheater (DNT) in Weimar Premiere. Vikare aus dem Altenburger Land um den Schriftleiter Ernst Otto kamen auf die Idee, die neue Kirchenzeitung nach dem Theaterstück zu benennen. Auch weil einst einige der Exilanten durch das Verbreitungsgebiet kamen. Die meisten wurden im heutigen Polen sesshaft.

Das Deutsche Nationaltheater, die Wiege der Weimarer Republik, war so auch Geburtshelfer von "Glaube + Heimat". Deshalb sind wir froh und dankbar, dort unsere Festveranstaltung durchführen zu können. Landesposaunenwart Frank Plewka hat extra für diesen Anlass eine Fanfare komponiert. Chor und Orchester der Erfurter Augustiner-Kantorei unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper werden mitwirken. Aber mehr soll hier noch nicht verraten werden.

Der Festakt im DNT steht unter dem Motto: "Von guten Mächten wunderbar geborgen". Es ist eine Zeile aus dem letzten Gedicht Dietrich Bonhoeffers, geschrieben in der Gestapohaft im KZ Flossenbürg kurz vor seiner Hinrichtung. Wir haben als Redaktion zu dem Text eine besondere Beziehung. Wir können, wie es im Text heißt, rückblickend Gottes Güte und Zuwendung erkennen. Und es war "Glaube + Heimat", die als erste Publikation in der zweiten Ausgabe nach dem Wiedererscheinen 1946 die Strophen des damals noch verfemten Theologen abdruckte. Auch daran wollen wir am 14. April, dem 79. Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald, gedenken.

Das können und wollen wir an diesem Festtag nicht ausblenden. Im Anschluss an den Festakt laden wir und unsere Partner zum "Markt der Möglichkeiten" auf den Theaterplatz zu Begegnungen und Gesprächen ein. Dort können Sie sich mit der Jubiläumsausgabe eindecken und diese an Freunde und Bekannte werbend weitergeben.

Die Gemeindebriefdruckerei wirbt mit einem Slogan, der auch gut zu unserem Auftrag passt: "Glauben teilen". Worte Jesu sind der Leitspruch für den Sonntag Miserikordias Domini: "Ich bin der gute Hirte". Auf seine Führung wollen wir uns weiterhin verlassen.

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Glauben, lesen, feiern
Autor:

Willi Wild

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