Geschichten aus 1000 Tagen

Gemeinschaftswerk: In der Koordinierungsstelle »Engagiert für Flüchtlinge« arbeiten Sulamith Frenkl-Ebert (li.) vom Leitungsteam der halleschen Freiwilligenagentur und Sören Am Ende als Mitarbeiter des Kirchenkreises Halle-Saalkreis zusammen. | Foto: Claudia Crodel
  • Gemeinschaftswerk: In der Koordinierungsstelle »Engagiert für Flüchtlinge« arbeiten Sulamith Frenkl-Ebert (li.) vom Leitungsteam der halleschen Freiwilligenagentur und Sören Am Ende als Mitarbeiter des Kirchenkreises Halle-Saalkreis zusammen.
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»Engagiert für Flüchtlinge«: Hallesche Koordinierungsstelle schaut zurück und nach vorn

Von Claudia Crodel

Als Superintendent Hans-Jürgen Kant Ende 2014 die Idee hatte, das Engagement für Flüchtlinge im Kirchenkreis Hallle-Saalkreis besser zu koordinieren und zu vernetzen, war noch nicht klar, wie sich die Flüchtlingskrise entwickeln würde. Als wenige Monate später die vielen Menschen kamen, stellte sich heraus, wie wichtig es war, eine Koordinationsstelle zu haben.
In Kooperation mit der Stadt Halle und der Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis wurde 2015 die Koordinierungsstelle »Engagiert für Flüchtlinge« gegründet. Am 25. Januar existiert sie genau 1 000 Tage. Sören Am Ende, Mitarbeiter des Kirchenkreises, und Sulamith Frenkl-Ebert von der Freiwilligenagentur, bei der die Koordinierungsstelle angesiedelt ist, schauen auf bewegte und bewegende 1 000 Tage des bürgerschaftlichen Engagements.
Schon vor der Gründung der Koordinierungsstelle gab es in einigen Gemeinden des Kirchenkreises Angebote für Geflüchtete. Dann seien dank der Koordinierungsstelle viele weitere hinzugekommen, teilweise auch ökumenischer Art wie die Initiative Zeitpaten (mittlerweile ein Verein) der katholischen Pfarrei St. Franziskus und der evangelischen Luthergemeinde Halle. Die Offerten reichen vom Angebot, Deutsch zu sprechen und der Hausaufgabenhilfe über Treffen für Frauen und dem Reparieren von Fahrrädern bis zum Café international und dem gemeinsamen Feiern von Festen.
»Kirchengemeinden sind für die Geflüchteten Vertrauensorte«, sagt Sulamith Frenkl-Ebert. »Die Leute da haben zwar eine andere Religion, aber sie haben eine Religion. Einen Glauben zu haben, das ist das verbindende Element.«
Die Koordinierungsstelle erfasst all diese Angebote, initiiert, organisiert, vermittelt und koordiniert ehrenamtliche Tätigkeit. Die gute Vernetzung der Initiativen und Organisationen ist es, was die Koordinierungsstelle ausmacht. Jährlich finden Treffen statt für alle, die mit Geflüchteten zu tun haben. Auch das Jobcenter und die Unterkünfte sind dabei. Neben dem Austausch gibt es Vorträge von Fachdozenten, Ehrenamtliche erhalten Qualifizierungsangebote, zum Beispiel zum Asylrecht.
Zunehmend berät die Koordinierungsstelle selbst engagierte Flüchtlinge, die, weil ihnen geholfen worden ist, etwas zurückgeben wollen. »Gleichzeitig möchten sie Kontakte knüpfen«, so Frenkl-Ebert. Es sind zahlreiche Patenschaften entstanden und im »Welcometreff« der Freiwilligenagentur gibt es täglich ein umfangreiches Programm für und von Geflüchteten.
Die Koordinierungsstelle »Engagiert für Flüchtlinge« ist übrigens bei ihrer Gründung 2015 deutschlandweit einmalig gewesen, weiß Sören Am Ende. Heute gebe es mehrere solcher Stellen bundesweit, die auf Erfahrungen der Stelle beim Kirchenkreis Halle-Saalekreis aufbauten.
Und wie geht es weiter? Auf der Herbsttagung der Kreissynode war die Meinung einhellig, die Erfolgsgeschichte fortzuführen. Die Synodalen gaben ihr Einvertsändnis für weitere finanzielle Mittel bis Ende April 2020. Eigentlich war die Kooperation auf zwei Jahre befristet. Allerdings soll der Name nun nicht mehr »Engagiert für Flüchtlinge« heißen, sondern »Engagiert für Integration«. Man geht also einen Schritt weiter.

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