Ein Urgestein der Musikszene
Konrad Bräutigam zum 101. Geburtstag

- Der 100-Jährige Konrad Bräutigam (rechts) im Gespräch mit Trompeter Dieter Lauterbach zum 100-jährigen Jubiläum des Posaunenchors in Gotha, 2024
- Foto: Klaus-Dieter Simmen
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Das letzte Mal sprachen wir ihn, meine Frau und ich, aus Anlass der Trauerfeier für Dieter Müller, Komponist, Pianist und Kontrabassist in Eisenach; auch so ein Urgestein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen (ELKTh). Sie kannten sich gut, die beiden.
Konrad Bräutigam, Organist und Kantor, Komponist und Kopist war viele Jahre KMD in Gotha. Wie oft wird er dort Bachs WO, die großen Passionen, diverse Messen, Ein deutsches Requiem von Brahms u. a. m. zur Aufführung gebracht haben!? Und er war Bläser und viele Jahre Mitglied des Landesposaunenrates der ELKTh.
Wir kannten ihn schon, als ich Pfarrer in Blankenhain war. Seine Frau Gretje war meine erste Geigenlehrerin, als es die Hermann-Lietz-Schule noch in Gebesee gab. Konrad war eine der Leitfiguren meines Bläser-Lebens. Wir sind uns oft begegnet: bei Sitzungen des Landesposaunenrates, bei Rüstzeiten des Posaunenwerkes in Neudietendorf, zu Landesposaunentagen und zu Posaunenmissionsfahrten. Eine meiner ersten solchen Fahrten war die in die Superintendentur Kahla mit Übernachtung in Gumperda, weil er hier zur Schule gegangen und sein Vater in Gumperda Pfarrer war. Er war dort bekannt wie ein bunter Hund. Ich schrieb damals den Artikel "Aufenthalt in 'Gumper'" (heute Kirchenkreis Eisenberg), der in "Glaube und Heimat" Nr. 34/1982 erschienen ist. Es war die Zeit von Landesposaunenwart (LPW) Walter Jüterbog, LPW Klaus Ullmann, Posaunenwart Manfred Röse, Landes-Posaunen-Obmann Gerhard Viktor, KMD Ernst Hünninger u. a.

- Scan aus: "Glaube+Heimat" Nr. 34/1982
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Lobe den Herrn, meine Seele!
Konrad war ein fröhlicher und glaubensstarker Mann, der immer was zu erzählen hatte. In seiner Gegenwart war es nie langweilig. Gern habe ich seine "Bläsermesse 78" und "Des Bläsers Nachtgebet" gehört und auch selbst mitgeblasen!
Wenn ich mich recht erinnere, ist er noch vor dem Ruhestand nach Berlin zu seinem Sohn gezogen, wo er als Kopist von Noten sein Brot verdient hat. Als ich drüber nachdachte, welches Bibelwort zu ihm passt, fiel mir
Psalm 103,2 ein: "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!"
Im Namen vieler Bläser, die sich gerne an ihn erinnern, gratuliere ich zu seinem 101. Geburtstag (26. August). Gott behüte Dich, lieber Konrad! Friede sei mit Dir!
Martin Steiger, Pfarrer i. R., Weimar


Autor:Martin Steiger |
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