Corona-Pandemie
Ramelow: "Freikirchen haben sich nicht einbeziehen lassen"

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow bei der Regierungsmedienkonferenz am Dienstagabend. | Foto: Paul-Philipp Braun (Screenshot)
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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die Rolle der Freikirchen in der aktuellen Corona-Pandemie scharf kritisiert.

Während die katholische und die evangelische Amtskirche sich, wie Ramelow "aus eigener Erfahrung", berichtete, an die mit der Landesregierung abgestimmten Maßnahmen zum Infektionsschutz halten würden, sei dies bei den freikirchlichen Gemeinschaften bisher eher weniger der Fall gewesen.
"Die Freikirchen haben sich nicht in die Selbstverpflichtungen der Kirchen einbeziehen lassen", sagte Ramelow und führte an, dass die Gottesdienste einiger Gemeinschaften daher zum Teil zu Superspreader-Events geworden seien. Konkret sprach Ramelow von "freikirchlichen Kirchengemeinden, die nicht in eine der großen Organisationsformen gegliedert sind und die nicht in die freiwilligen Selbstverpflichtungen einbezogen sind."

Regierungsmedienkonferenz vom 19. Januar 2021: Statement von Ministerpräsident Bodo Ramelow nach der MPK mit der Bundeskanzlerin zur Corona-Lage (Äußerungen zu freikirchlichen Gemeinden ab Minute  21:00 bis 22:45)

Neue und scharfe Regelungen könnten dem nun entgegenwirken. In einem gemeinsamen Beschlusspapier der Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundeskanzlerin, das Glaube+Heimat vorliegt, sind diese bereits festgelegt. Sie umfassen unter anderem ein eindeutiges Singverbot und das stetige Tragen von medizinischen Einmalmasken. Überdies soll die Zahl der Teilnehmer auf zehn begrenzt werden, größere rituelle Veranstaltungen sollen vorher bei der zuständigen Ordnungsbehörde angezeigt und mit dieser abgestimmt werden. 
Inwiefern die Beschlussvorlage auch in Thüringen umgesetzt wird, soll das Kabinett am Mittwoch beschließen. Bodo Ramelow kündigte jedoch an, dass er vorhabe, den im Papier verabredeten Restriktionen weitestgehend folgen zu wollen. Grundsätzlich, so betonte der Ministerpräsident, funktioniere das Miteinander der Behörden mit den Religionsgemeinschaften im Land allerdings bisher schon sehr partnerschaftlich.

Update vom 20. Januar:

Bodo Ramelow reagierte via Twitter auf die Äußerungen in der Regierungsmedienkonferenz: "Verzeihung, es ist ein Appell sich auch als Freikirchliche Gemeinden mit den zuständigen Behörden abzustimmen. Es hat konkrete Hotspots in diesem Bereich gegeben und um pauschale Verbote zu verhindern braucht es verlässliche Abstimmungen."

Autor:

Paul-Philipp Braun

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