Ururopa Martin zur Hochzeit

Überraschung: Am Hochzeitstag erfuhren Sabine und Klaus Held vom berühmten Vorfahren Martin Luther. | Foto: Klaus-Ulrich Hubert
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Luther-Nachfahren: Klaus Held stammt in 14. Generation von Martin Luther ab. Seit 2015 sind er und seine Frau Sabine im Vorstand der genealogischen Lutheriden-Vereinigung. 120 von ihnen vereint vom 15. bis 17. September das große Familientreffen der besonderen Art in Wittenberg.

Von Klaus-Ulrich Hubert

Da lachen die beiden in ihrem schattenspendenden Hausgarten über Ilmenau so richtig schön: »Dass mein Klaus tatsächlich in 14. Generation Nachfahre des großen Reformators ist, wurde ihm zwar mütterlicherseits wirklich in die Wiege gelegt. Aber weil seine Mutter als Pfarrerstochter in der DDR Berufsverbot als Lehrerin erlitt, wollte sie ihren Sohn vor weiterem Ungemach schützen.« So habe sie zur Hochzeit 1987 das 1960 erschienene Buch »Ahnen und Enkel« auf den Geschenketisch gelegt: »Macht damit, was ihr wollt!« Klaus, 57, gesteht: »Na ja. Dann teilte ich zwar Mutters Wissen um unsere Herkunft, brauchte dennoch bis in die 1990er-Jahre, bevor mich das Thema endlich so richtig gefesselt, neugierig und aktiv gemacht hatte.« Klaus, EDV-Spezialist eines Industriebetriebes, wird Anfang der 2000er im Internet fündig. Seit 2005 ist er nun Mitglied der Lutheriden-Vereinigung, Sabine kam 2014 dazu. Sabine: »Uns bleibt im Alltag und durch ehrenamtliche Tätigkeit so wenig Zeit zusammen, dass wir uns sagten: Wenn schon, dann machen wir das neue Ehrenamt gemeinsam.« Allein angesichts von 200 Mitgliedern sei das »richtig gut so«. Ob aus Deutschland, Österreich, Holland, Großbritannien, der Schweiz und sogar den USA. Vor zehn Jahren lernten die Helds erstmals den »buntgewürfelten, spannenden wie engagierten Haufen beim Familientreffen in Zeitz kennen«. Als einer der am besten aufgearbeiteten Familienstammbäume der Welt geht jener Martin Luthers von dessen Eltern und Geschwistern aus; der von Klaus Held bei einem Paul Luther (1533 bis 1593) und dessen Nachfahren. Rund 9 000 Datensätze, von weltweit etwa 6 000 direkten Nachkommen Luthers, füllen bereits die Datenbank der Lutheriden-Bibliothek in Zeitz.
2018 begeht man das 20-jährige Jubiläum in Zeitz; im Folgejahr dann bereits das 30. der nicht mehr ost-west-geteilten Lutheriden. »Lutheride sein ist kein Verdienst«, sagt Klaus Held, »sondern vielmehr stille Verpflichtung. Keine Heiligenverehrung Luthers, sondern Würdigung eines Menschen mit Stärken, Schwächen und großem Mut ist unser Anliegen.« Auf ihrem langen Merkzettel »Wittenberg 15. bis 17. September« haben sich die Helds Stichworte wie »Kabeltrommel, Stammbücher, Münzen, Familienblätter ab 1960 und Musik von Dieter Falk (Pop-Oratorium »Luther«, Anm. d. Red.) nicht vergessen« notiert. Und: »Kinderprogramm!« Stichwort für Sabine, die schmunzelnd mit Blick auf ihre zwei erwachsenen Kinder hinzufügt: »Unser Großer, der 28-jährige Sohn Martin, wird auch dabei sein.«

Lutheriden
Ein Verein der Nachkommen von Martin Luther oder seiner Seitenverwandten. Sie wollen Geist und Sinn des Reformators pflegen und verwandtschaftliche Beziehungen lebendig halten. Das geschieht bei Familientreffen, dem Aufbau und der Pflege einer Luther-Bibliothek in Zeitz sowie genealogischen Nachforschungen. Die Vereinigung hat 200 Mitglieder.
www.lutheriden.de

Überraschung: Am Hochzeitstag erfuhren Sabine und Klaus Held vom berühmten Vorfahren Martin Luther. | Foto: Klaus-Ulrich Hubert
Das Familienblatt – hier vom Februar 1937 – mit Informationen aus der weltweiten Lutheriden-
Gemeinschaft | Foto: Archiv
Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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