in Kapernaum
Wort & Werk

Paula Jordan: Der Hauptmann von Kapernaum (SCHILD DES GLAUBENS)

Heut werden sie nach Kapernaum laufen,
von Zeit zu Zeit zieht’s den Meister zur Stadt.
Vielleicht, dass man will bei dem Markt etwas kaufen?

Der Ort auch eine Kaserne hat …
Hier üben tagtäglich die Römersoldaten:
Belagerung, Folter, Krieg und Eklat.

Ein Hauptmann dort, kürzlich in Not geraten,
eilt nun am Tor auf die Kommenden zu.
Ach, wie seine Worte den Meister baten:

„Mein Knabe liegt krank. Kannst helfen ihm du?“
Als Jesus entgegnet: „Gleich werde ich kommen“,
der Hauptmann weiter: „Ich will nicht die Ruh

dir nehmen und fühle mich peinlichst beklommen –
bin gar nicht wert, dass du gehst in mein Haus.
Doch hab auf dem Weg ich mich reichlich besonnen:

Sprich nur ein Wort – und die Krankheit fährt aus.
Auch ich befehle, und mir wird befohlen;
das Wort zwingt die Handlung, sie folgt nur daraus.

Ruf den Befehl, mit eiligen Sohlen
wird er zur Tat. Und mein Knecht sich erholen.“

Mittag ist worden, die Sonne am Himmel,
ein jeder flieht aus der wütenden Glut.
Auch in der Kaserne ruht das Gewimmel,

hier ist der Ort, wo des Hauptmanns Knecht ruht.
Ein tückisches Fieber, das lange nicht heilt,
es schüttelt den Kranken mit herrischer Wut.

Während der Hauptmann zurück sich beeilt,
schärft Christus den Jüngern Geist und Verstand:
„Hört zu, meine Freunde! Lauscht und verweilt –

wer fand bei den Leuten aus unserem Land
Vertrauen und Glauben in solch einem Maße,
wie heute ich hier bei dem Römer ihn fand,

der doch verhasst ist dem Mann von der Straße.
Dort rennt er, der Hauptmann mit glaubendem Geist,
obwohl nur ein Heide und fern unsrer Rasse.

Seht ihr ihn eilen? Und dieses beweist,
er glaubt meinem Wort nicht nur mit dem Munde,
denn längst geheilt seinen Knaben er weiß.

Gleich bringen sie ihm die fröhliche Kunde:
„Das Fieber entfloh zu mittäglicher Stunde …“

Autor:

Matthias Schollmeyer

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