Niedergebra holt sich seine Kirche zurück

Gut lachen hatte Michael Zehner beim Kreiskirchentag in Nordhausen. Es dürfte eine der letzten Präsentationen des Modells der Nicolaikirche Niedergebra sein. Am 29. Oktober soll sie als »richtige« Kirche eingeweiht werden. | Foto: Renate Wähnelt
  • Gut lachen hatte Michael Zehner beim Kreiskirchentag in Nordhausen. Es dürfte eine der letzten Präsentationen des Modells der Nicolaikirche Niedergebra sein. Am 29. Oktober soll sie als »richtige« Kirche eingeweiht werden.
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Verwandlung: Kirchengemeinde macht 40 Jahre altes Gemeindezentrum wieder zum Gotteshaus

Von Renate Wähnelt

Was vor 40 Jahren ein erwünschter Umbau war, störte jetzt: Die Barockkirche in Niedergebra war durch Einbauten zu einem vielfältig nutzbaren Gemeindezentrum geworden. Ohne Küche und Toiletten. Die gibt es inzwischen im neuen Gemeindezen­trum in der umgebauten Pfarrscheune. »Wir wollen jetzt unsere Kirche wiederhaben und brauchen auch einfach einen großen Raum«, sagt Michael Zehner.
Der Vorsitzende des Kirchbauvereins im 700 Einwohner zählenden Niedergebra im Südharz, von denen fast die Hälfte Gemeindemitglieder sind, warb beim Kreiskirchentag gemeinsam mit weiteren Mitgliedern unermüdlich um Spenden. Schließlich will die Gemeinde am 29. Oktober Wiedereinweihung feiern.
Am hölzernen Kirchenmodell von St. Nicolai machte Michael Zehner den alten Zustand deutlich. Fenster waren zugemauert worden, die Orgel musste für manche Veranstaltungen um die Ecke durch eine geöffnete Falttür klingen. »Wer die Kirche betrat, lief gegen eine Wand«, zeigte er. Zur Unzufriedenheit mit der räumlichen Situation und dem Wunsch, wieder eine »richtige« Kirche zu haben, kamen Schäden am Bauwerk. So war der aufgeschüttete Fußboden nass und schädigte die Mauern.
Den Niedergebraern war die Situation »nicht Wurst«, zitierte Michael Zehner die Aufschrift einer Konservendose und erzählte, die Dose präsentierend: »Wir haben die Spendensammlung für Sanierung und Umbau mit einem Schlachtefest begonnen und diese Spendenbüchsen verteilt. Es kamen viele gut gefüllt zurück.« Hinzu kam Geld von der Sparkasse für die Öffnung der zugemauerten Fenster, aus dem Leader-Programm, von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler, von der Klosterkammer, dem Kirchenkreis und der politischen Gemeinde. Beim Kreiskirchentag warben Zehner und seine Mitstreiter um Spenden für die neuen Fußbodenfliesen, die in den nächsten Wochen verlegt werden. »Der Einweihungstermin steht fest – irgendwie schaffen wir das«, ist der Vereinsvorsitzende optimistisch. Ebenso, dass die Kirche gut genutzt wird. »Beim Baustellen-Gottesdienst Heiligabend 2016 war die Kirche voll wie nie – eine ganz tolle Atmosphäre.«

Autor:

Adrienne Uebbing

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