KiBa
Wo steht die Kirche des Jahres?

- St. Urban: Die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Kirche steht auf einer Anhöhe in Beyernaumburg (Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda). Von hier lässt sich weit blicken – von der Goldenen Aue bis zum Kyffhäuser und dem Harzvorland.
- Foto: Fotos (4): Stiftung KiBa
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Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) sucht die Kirche des Jahres 2025. Zur Wahl stehen zwölf Kirchen, deren Erhalt im vergangenen Jahr von der Stiftung gefördert wurde. Unter den Kandidaten sind vier Kirchen aus Mitteldeutschland. Wir stellen sie vor.
Die Trinitatiskirche in Bad Tennstedt im Kirchenkreis Mühlhausen war „Kirche des Monats Januar 2024“. Die mehr als 600 Jahre alte dreischiffige Basilika wurde mit 10 000 Euro gefördert. Nachdem in den vergangenen Jahren die Türme und der Chor gesichert wurden, stand die Erneuerung der Chorfenster an. Die Anfänge des großen Gotteshauses, in dem 400 Menschen Platz haben, sind nicht belegt. Der Chor stammt von 1418, der Nordturm beherbergt Reste eines romanischen Vorgängerbaus. Das Innenleben der Stadtkirche stammt aus dem 17. Jahrhundert. Als historisch bemerkenswert gilt zudem ein Kruzifix von 1480/90, an dem der Gekreuzigte mit einer Dornenkrone aus Hanf und echtem Haar zu sehen ist. Für die Sanierung des Baus spendeten auch Menschen, die nicht der Kirche angehören. Im Förderverein, der das Projekt unterstützt, engagieren sich evangelische und katholische Christen.
Die Kirche St. Urban in Beyernaumburg im Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda, deren Geschichte bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückgeht, war „Kirche des Monats März 2024“ und wurde mit 10 000 Euro unterstützt. Das Geld floss in einen insgesamt mit rund 120 000 Euro veranschlagten Bauabschnitt, der sich den Rissen in der Wand des Ostchores sowie der Dachwerkinstandsetzung samt Eindeckung mit roten Biberschwanzziegeln widmet. Die Kirche wurde aus Naturstein gebaut. Das Innere ist geprägt von einer dreiseitigen Holzempore mit einer Strobe-Orgel aus dem Jahr 1860. Besondere Kostbarkeiten sind der Schnitzaltar von 1520, die Buntglasfenster im Querhaus sowie der Taufstein.
Die Dorfkirche in Großröda im Kirchenkreis Altenburger Land war "Kirche des Monats Mai 2024". Die neoromanische Saalkirche, die im 19. Jahrhundert neu errichtet worden war und auch "Dom von Großröda" genannt wird, gilt als ein architektonisches Juwel von überregionaler Bedeutung. Sie wurde von der "Stiftung KiBa" mit 5000 Euro bedacht als Anerkennung für die kulturelle Bedeutung. Das Geld fließt in die Sanierung der eindrucksvollen Kirchenfassade. Dazu haben die Bewohner des Ortes bereits Spenden und Eigenleistungen beigesteuert. Das Budget für die Sanierung wurde mit 15 200 Euro angegeben.
Die Dorfkirche in Deetz im Kirchenkreis Salzwedel war „Kirche des Monats September 2024“. Der Ort Deetz, der zur Stadt Bismark gehört, hat rund 80 Einwohner. Knapp die Hälfte von ihnen gehört zur Kirchengemeinde. Die Kiba-Stiftung unterstützt die Sanierungsarbeiten des Innenraums mit 10 000 Euro. Hauptproblem der Kirche ist die Feuchtigkeit. Der Friedhof um das Gotteshaus liegt nach einer Aufschüttung höher, damit sei auch der Grundwasserpegel gestiegen. Daher müssen nun der Fußboden, der Innenputz und die Elektroinstallationen sowie der Altar renoviert werden. Das kostet insgesamt rund 125 000 Euro.Das Gotteshaus ist mit Feldsteinen aus dem 13. Jahrhundert erbaut. Am Westgiebel ragt seit dem 19. Jahrhundert ein 20 Meter hoher Turm in den Himmel.
(epd/red)
Abstimmen
Die "KiBa" ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 unterstützte sie Sanierungen mit 35 Millionen Euro. Auf der Internetseite der "KiBa" können Interessierte ihre "Kirche des Jahres" nominieren. Die Online-Abstimmung läuft bis zum 5. Mai.
stiftung-kiba.de




Autor:Online-Redaktion |
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