Engagiert für das Kulturerbe

»Die Arbeit hört nie auf«: Georg Graf von Zech-Burkersroda ist auch im Ruhestand für den Denkmalschutz aktiv. | Foto: Torsten Biel
  • »Die Arbeit hört nie auf«: Georg Graf von Zech-Burkersroda ist auch im Ruhestand für den Denkmalschutz aktiv.
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Porträt: Georg Graf von Zech-Burkersroda 

Von Constanze Matthes

Georg Graf von Zech-Burkersroda hat in der Region Saale-Unstrut Spuren hinterlassen. Und obwohl der gebürtige Hallenser bereits seit einigen Jahren nicht mehr das ehrwürdige Amt des Dechanten der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz bekleidet, ist der 79-Jährige weiterhin mit Land und Leuten seiner Heimat verbunden. Er engagiert sich in verschiedenen Ämtern: als Ehrendomherr, als Vorsitzender des Vereins Freunde und Förderer der Vereinigten Domstifter, als Ehrenmitglied des Fördervereins Welterbe an Saale und Unstrut sowie als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Schulpforta.
Für sein Wirken für die Rettung und den Erhalt von Bau- und Kunstdenkmalen als Dechant und fortwährend auch in seinem Ruhestand erhielt er den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt. »Ich habe mich sehr gefreut und fühle mich sehr geehrt«, sagte Graf von Zech-Burkersroda. Der Denkmalschutz nahm in seiner Amtszeit und auch darüber hinaus eine wichtige Rolle in seinem Wirken ein, betonte er. Allein vier Kirchen in Naumburg, Merseburg und Zeitz, darunter zwei Dome, fallen in die Zuständigkeit der Vereinigten Domstifter. »In den vergangenen Jahren ist im Denkmalschutz in Mitteldeutschland gewaltig viel erreicht und nach der Zerstörung durch die Kriege und den Sanierungsstau in der DDR viel aufgearbeitet worden. Aber es gibt weiterhin viel zu tun, weil es eine große Menge an historischen Bauten gibt. Eine Kirche oder ein anderes unter Denkmalschutz stehendes Gebäude benötigt stetige Aufmerksamkeit. Da hört die Arbeit nie auf«, so Graf von Zech-Burkersroda, der 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde.

Seine Verbindung zur Heimat riss nie ab

In seine zehnjährige Amtszeit als Dechant fiel die Landesausstellung rund um den Naumburger Meister im Jahr 2011 sowie die ersten Schritte der Welterbe-Bewerbung der Saale-Unstrut-Region. »Ein sehr wichtiges Projekt. Die Region hat sehr viel Potenzial. Und obwohl nur der Naumburger Dom und nicht wie erhofft die Region diesen Titel erhalten wird, wird der Dom auf das Umland ausstrahlen«, ist er gewiss.
Geboren 1938 in Halle, verbrachte er die ersten Kindheitsjahre auf Schloss Goseck, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Familienbesitz war. Mit der Bodenreform 1945 verlor die Familie das Anwesen, sie wurde enteignet. Die Mutter flüchtete, zog mit den Kindern nach Naumburg, später in ein Dorf nahe Hof in Bayern. »Wir mussten innerhalb weniger Stunden das Haus verlassen«, erinnert sich Graf von Zech-Burkersroda. Dieses Kapitel seiner Biografie prägt ihn bis heute. Der Vater wurde inhaftiert und starb wenige Wochen später im Zuchthaus in Torgau.
Nach dem Abitur studierte Graf von Zech-Burkersroda Maschinenbau mit Schwerpunkt auf Landtechnik in Bonn und Köln sowie im Anschluss dank eines Stipendiums dreieinhalb Jahre lang Betriebswirtschaft in den USA. Nach dem Studium blieb er in Übersee, arbeitete für die Gehl-Company. Nach der Rückkehr nach Deutschland Ende der 1960er-Jahre baute er als Anteilseigner eine Tochterfirma des Konzerns auf.
Die Verbindung zur Heimat jenseits der deutsch-deutschen Grenze brach nicht ab: »Ich war in der Zeit der DDR regelmäßig zu Besuch, vor allem die Leipziger Messe führte mich in die Gegend.« Im Frühjahr 2002 wählte ihn das Domkapitel zum Dechanten. Vor allem sein betriebswirtschaftliches Wissen habe dabei den Ausschlag gegeben.
In Angelmodde, einem Stadtteil von Münster, ist er seit vielen Jahren an der Seite seiner Frau Gudrun heimisch. Doch seine Wege führen ihn auch im Ruhestand regelmäßig an Saale und Unstrut. Wichtige Sitzungen und Gespräche stehen immer wieder in seinem Kalender.

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Online-Redaktion

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