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CDU: Gott und Kirche gehören weiter zu den Grundsätzen

Generalsekretär Mario Karschunke  | Foto: Vincent Grätsch
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Die CDU in Sachsen-Anhalt will moderner werden - und hat sich ein neues Grundsatzprogramm gegeben. Doch die christlichen Wurzeln der Partei kamen im ersten Textentwurf vielen Parteimitgliedern zu kurz. Das hat sich nun geändert.

Das „C“ im Parteinamen verpflichtet die Union nach wie vor: Im neuen Grundsatzprogramm der CDU in Sachsen-Anhalt, das auf dem Landesparteitag am Samstag in Magdeburg fast einstimmig beschlossen wurde, haben Gott und Kirche weiterhin ihren Platz. Das sah im ersten Entwurf des Programms noch ganz anders aus: Beide Begriffe kamen im Ursprungstext, der nach Angaben der Landespartei von zehn Fachkommissionen erarbeitet wurde, an keiner Stelle vor. Doch insbesondere der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der Landes-CDU stellte im Vorfeld des Parteitags zahlreiche Änderungsanträge - mit Erfolg. „Wie wir zu Gott und dem christlichen Menschenbild stehen, spiegelt sich jetzt im Grundsatzprogramm viel besser wider“, sagte der wiedergewählte Generalsekretär Mario Karschunke dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Er sei mit der Endfassung zufriedener als mit dem Ursprungsentwurf, so Karschunke weiter. Die Partei habe lebendig diskutiert und sich ernsthaft mit den Anträgen beschäftigt. Dass Gott und Kirche im Ursprungsentwurf nicht vorkamen, habe wohl daran gelegen, dass sich die Kommissionen auf Moderneres fokussiert hätten, so der Generalsekretär. Für viele gehörten der Gottesbezug und das christliche Menschenbild zum Selbstverständnis der Partei, daher habe man in der ganzen Eile der Modernisierung im Nachgang darauf geachtet, dies auch explizit aufzuschreiben.

So bekennt sich die Landespartei erneut zu einer Politik „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“. Auch die Menschenwürde wird in einem Absatz des Programms in Beziehung zur „Gottesebenbildlichkeit des Menschen“ gesetzt. Ein Abschnitt über Umweltschutz und Nachhaltigkeit nimmt Bezug auf „Gottes Schöpfung“. Auch ein Bekenntnis zum konfessionellen oder konfessionsübergreifenden Religionsunterricht ist nach einem Änderungsantrag der Jungen Union im neuen Grundsatzprogramm enthalten.

Ebenso hatte ein Änderungsantrag Erfolg, der sich umfangreich zum Verhältnis von Staat und Kirche äußert. Darin wird unter anderem die Prägung des Landes durch Kirchen und Religionsgemeinschaften anerkannt, wie auch die kulturelle Verankerung im Juden- und Christentum.

Der Landesvorsitzende des EAK, Stephen Gerhard Stehli, sagte, mit der Aufnahme von Schöpfung, des Gottesbezugs und mit einem eigenen Abschnitt über den Umgang mit Kirchen und Religionsgemeinschaften haben man als Christen innerhalb der CDU eine gute Verbesserung des Grundsatzprogramms erwirkt.
Teilweise habe man sich gefragt, warum diese Formulierungen nicht von vorneherein aufgenommen worden seien, so Stehli. Im ersten Entwurf sei man wohl davon ausgegangen, dass der Gottesbezug in einer sehr weit gefassten Erwähnung des christlichen Menschenbildes bereits enthalten sei. „Wir haben jetzt eine runde Sache in Bezug auf Gott und Kirche in unserem Grundsatzprogramm“, sagte Stehli.

Landeswirtschaftsminister Sven Schulze, der als Landeschef im Amt bestätigt wurde, sprach von der Union als „Mitmachpartei“. Das Programm spiegle die CDU in ihrer reinsten Form wider. (epd)

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Katja Schmidtke

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