Landesjugendkonvent der EKM
Jugendarbeit ist Kernthema bei Vollversammlung

Der Landesjugendkonvent mit seinen Gästen zur Vollversammlung in Halle | Foto: Anna Schröder
  • Der Landesjugendkonvent mit seinen Gästen zur Vollversammlung in Halle
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Vom 8. bis 10. März tagte die Frühjahrsvollversammlung des Landesjugendkonvents (LJK) der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) im Evangelischen Bildungs- und Projektzentrum „Villa Jühling“ in Halle. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Zwischen blühender Landschaft und leerer Wüste – Eine Bestandsaufnahme der Jugendarbeit in unserer Kirche“. Außerdem umfasste die Tagesordnung zahlreiche Wahlen und eine Befassung mit dem Wahljahr 2024. Dafür trafen sich 40 junge Delegierte aus 17 Kirchenkreisen sowie Gäste aus den Evangelischen Studierendengemeinden (ESG), der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

Debatte über bessere Jugendarbeit und -beteiligung

Die 2023 erschienene Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) trifft deutliche Aussagen: Kirchliche Jugendarbeit und Religionsunterricht leisten einen entscheidenden Beitrag zur religiösen Sozialisation. Intern erhobene Zahlen zur Entwicklung der Jugendarbeit in der EKM zeigen jedoch, dass diese mancherorts nur nachrangig behandelt oder als „nice to have“ angesehen wird. Dies steht nicht nur den Erkenntnissen der KMU entgegen, sondern auch den erklärten Zielen der Kirche. In Kleingruppen beschäftigten sich die Delegierten deshalb mit Möglichkeiten zu besserer Partizipation junger Menschen sowie mit der Stärkung von Jugendgruppen. Dabei wurde deutlich, dass ein besondererer Schwerpunkt darin liegen muss, junge Menschen zu Beteiligung zu befähigen. Ebenso wichtig: „Um eine stabile Basis für Glaubensentwicklung und Mitwirkung zu schaffen, ist Kontinuität in der Jugendarbeit unerlässlich“, fasst Johanna Othzen (KK Gotha) den Tenor der Diskussion zusammen. „Gerade in der Corona-Zeit konnten wir die negativen Auswirkungen unterbrochener Jugendarbeit erkennen, daraus müssen wir lernen.“ Die Delegierten hatten außerdem die Gelegenheit, mit Oberkirchenrat Christian Fuhrmann, Leiter des Gemeindedezernats der EKM, ins Gespräch zu kommen. Er betonte im Plenum die Notwendigkeit einer bedürfnisorientierten Kinder- und Jugendarbeit und ermutigte junge Menschen dazu, in ihrer Beteiligung „frecher“ zu sein.

Rechtsextremismus ist Dauerthema

Einen weiteren wichtigen Punkt in der Vollversammlung stellte der kirchliche Umgang mit rechtsextremen Parteien und der AfD im Speziellen dar, besonders in Hinblick auf das Wahljahr 2024. Die EKM veröffentlichte vor Kurzem unter dem Motto „Herz statt Hetze“ eine Stellungnahme, in der sie die Unvereinbarkeit von rechtsextremistischen Positionen mit christlichen Werten festhielt. Der Landesjugendkonvent begrüßt die Klarheit der Landeskirche und wird sie demnächst mit der Veröffentlichung eines eigenen Statements unterstützen.

Aufruf für Jugenddankopfer und Jugendfestival

Im Jahr 2024 wird noch für das aktuelle Projekt zum Jugenddankopfer, das Kinderhospiz „Dr. Carl Wolff“ in Rumänien, gesammelt. Die kirchliche Spendenaktion „von Jugendlichen für Jugendliche“ wird seit vielen Jahren gemeinsam von den Jugenden der EKM und der EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) durchgeführt. Derzeit wird der Besuch des aktuellen Projekts in Rumänien geplant. Außerdem ruft der Landesjugendkonvent Jugendgruppen und alle interessierten Einzelpersonen zur Teilnahme am Evangelischen Jugendfestival 2024 auf! Dieses findet vom 6. bis 8. Juni unter dem Motto „be real“ in Volkenroda statt.

Neue Delegierte für die Außenvertretung der Ev. Jugend

Wie immer waren in der Vollversammlung auch wieder Wahlen durchzuführen. Für die Jugendkammer des BEJM (Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland) wurden Johann Seevers (KK Halberstadt) gewählt und Noah Jalowski (KK Greiz) bestätigt. Neue Stellvertreter in diesem Gremium sind Emil Bambach (KK Eisenach-Gerstungen) und Felix Pietsch (KK Erfurt). Für Stellvertreterposten in der aej (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.) wurde Gioia Mauroner (KK Weimar), im Landesjugendring Thüringen Felix Pietsch (KK Erfurt) bestimmt. Die Nachwahl für einen Stellvertreterposten in der Landessynode konnte Francesca Geist (Reformierter KK) für sich entscheiden. Weiterhin unterstützt Lukas Pitzel (KK Jena) die Arbeit des Landesjugendkonvents nun in dessen Vorstand.

Der Landesjugendkonvent tritt das nächste Mal vom 6. bis 8. September zur Vollversammlung in Eisenach zusammen.

Hintergrund
Der Landesjugendkonvent ist die Mitgliedervertretung der Evangelischen Jugend der EKM auf landeskirchlicher Ebene. Als jugendverbandliches Gremium hat er sich verschiedene Aufgaben und Ziele gesetzt, die er aus christlicher Überzeugung erfüllt. In ihm sind Basisgruppen, Junge Gemeinden, Kreisjugendkonvente und junge Christ*innen vertreten, die sich mit Wort und Werk für die Interessen von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Dies geschieht innerhalb der Landeskirche, dem Dachverband BEJM (Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland) oder gegenüber säkularen Gremien wie dem Landesjugendring Thüringen e.V. oder dem Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt. Auch auf Bundesebene ist der LJK aktiv, so etwa innerhalb der aej (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.) und der AGLJV (Arbeitsgemeinschaft der Landesjugendvertretungen in der Bundesrepublik Deutschland).

Autor:

Noah Jalowski

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