Diakonie: Mitbestimmung der Mitarbeiter

Verband Kirchlicher Mitarbeitender neu in Kommission für Arbeitsrecht

Von Diana Steinbauer

Es geht um 30.000 Mitarbeiter in der EKM. So viele sind bei der Diakonie in Mitteldeutschland beschäftigt. Dass sie jetzt eine deutschlandweite Stimme bei den Verhandlungen zum kirchlichen Arbeitsrecht in der Diakonie haben, ist dem Verband kirchlicher Mitarbeitender in der EKM, kurz VKM-EKM, zu verdanken. Bei den Verhandlungen für die Neubesetzung der Arbeitsrechtskommission (ARK) Diakonie Deutschland konnte der VKM einen Stellvertreter-Platz von zwei Sitzen für die Region Ost besetzen. Ein Erfolg für die Mitarbeitenden in der EKM.
Der VKM-EKM ist ein noch junger Arbeitnehmerverband. 2016 war er von Mitarbeitenden in kirchlichen Unternehmen gegründet worden. Markus Böttcher, Vorsitzender des VKM-EKM, und seine Mitstreiter sind überzeugt, dass der dritte Weg, das kirchliche Arbeitsrecht, nicht an sein Ende gekommen ist. Sie wollen, dass das Arbeitsrecht vollständig angewandt wird. Das heißt, dass Dienstnehmer und Dienstgeber ganz wesentliche Dinge wie Lohnzahlungen, Lohnerhöhungen, Arbeitszeiten und Urlaubsansprüche miteinander verhandeln. »Das kirchliche Arbeitsrecht, das wir in der Diakonie anwenden, garantiert eine große Beteiligung«, betont Frieder Weigmann, Pressesprecher bei der Diakonie Mitteldeutschland. Es gibt, so Weigmann, den Mitarbeitenden Stimme und Leitungsverantwortung und viele Chancen der Mitbestimmung, die in ihrer Breite gar nicht genutzt werden.
Dass die Diakonie ein besonderer Arbeitgeber ist, zeigt sich natürlich nicht nur in den Arbeitsrichtlinien. »Menschen in der Diakonie erfüllen den Auftrag Jesu«, ist Frieder Weigmann überzeugt. Er betont, dass der christliche Gedanke, anderen langfristig Hilfe zu geben, das Zentrum diakonischer Arbeit ist. Um nachhaltig helfen zu können, sei heute ein Wirtschaftsunternehmen, das die Leistungen und Hilfen professionell koordiniere, notwendig, so Weigmann. Aber Grundstein von allem sei die christliche Motivation. Damit sei die 160 Jahre alte Diakonie Vorbild für alle anderen, später entstandenen Wohlfahrtsverbände.
Auch für Markus Böttcher ist das christliche Profil der diakonischen Einrichtungen wichtig und spürbar. »In vielen diakonischen Einrichtungen ist wirklich Diakonie drin, mit Ordensschwestern, mit geistlichen Mitarbeiterinnen, mit Gebetszeit. Auch Andachten und Gottesdienste werden gehalten. Dies wird möglich gemacht, weil es dem Geschäftsführer oder dem Aufsichtsrat sehr wichtig ist. Es gibt aber auch diakonische Firmen mit Leiharbeiterfirmen und Mitarbeitenden auf Basis des Mindestlohns«, erklärt Markus Böttcher.
Es komme immer auf die Menschen an, die ein diakonisches Unternehmen führen. Böttcher und seinen Verbandskollegen ist wichtig, dass in der Diakonie nicht nur vom christlichen Leitbild geredet und geschrieben wird, sondern dass der Glaube auch in den Einrichtungen gelebt wird. Und sie engagieren sich für die Rechte der Mitarbeitenden – ob sie nun Christen sind oder nicht.

Autor:

Online-Redaktion

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