Finanzsituation ist trotz Einbußen stabil
"Wir fahren auf Sicht"

Foto: Mirjam Petermann

So souverän und plausibel, dass es keine Nachfragen gab, präsentierte Finanzdezernent Stefan Große den Synodalen die aktuelle Finanzlage der EKM. Entwaffnend offen gab er gleich zu Beginn seiner Ausführungen zu: "Wir fahren auf Sicht." Zu unvorhersehbar sei der weitere Verlauf der Corona-Pandemie und damit auch die wirtschaftliche Entwicklung. Aktuell wird in der EKM mit einem Minus von zehn Prozent bei der an die Lohn- und Einkommenssteuer gekoppelten Kirchensteuer gerechnet.

Zur Schließung der absehbaren Finanzierungslücke schlug Große dem Kirchenparlament bei der Einbringung der beiden Nachtragshaushalte für 2020 und 2021 ein differenziertes Herangehen vor. Danach soll das in diesem Jahr erwartete Minus durch Entnahmen aus der Ausgleichsrücklage in Höhe von 14,85 Millionen Euro kompensiert werden. Das Haushaltsvolumen von 207,5 Millionen Euro bleibe davon aber unberührt, erklärte Große. "Vorsorge zahlt sich aus", betonte er immer wieder, denn so komme der Haushalt zumindest für 2020 ohne Sparbemühungen aus.

Für die Füllung der Deckungslücke im kommenden Jahr dagegen regte er eine zumindest vorläufige Verkleinerung des Etats an. Per Sperrvermerk würden unter anderem die Ansätze für den Schulinvestitionsfonds um 1,5 Millionen Euro, für den Ausgleichfonds für die Kirchenkreise um 2,3 Millionen und für die Ausgaben für die so genannten Erprobungsräume um 500 000 Euro gekürzt. Insgesamt kämen so 8,9 Millionen Euro zusammen, die bei einer positiven Entwicklung aber freigegeben werden könnten.

"Hinter jedem Euro, der uns in diesem Jahr fehlt, steht ein Mensch, dessen Einkommen – zumindest teilweise – verloren ging", betonte Große am Ende seiner Ausführungen. Die Arbeit der Ehren- und Hauptamtlichen sei weder mit Geld zu bezahlen, noch mit solchem aufzuwiegen! "Geld ist unterstützendes Mittel zum Zweck", so Große. Es solle ermöglichen: "Mehr nicht. Aber auch nicht weniger!"
Am Freitagabend beschloss die Synode mehrheitlich die von ihm vorgestellten Nachtragshaushalte für 2020 und 2021 in Form von Kirchengesetzen. epd/red

Autor:

Mirjam Petermann

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