Jetzt weltweit einzusehen

Fundgrube für Forscher: Kirchenbücher aus der Gemeinde St. Johannis und St. Marien in Dessau | Foto: Landeskirche Anhalts
  • Fundgrube für Forscher: Kirchenbücher aus der Gemeinde St. Johannis und St. Marien in Dessau
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Digitalisierung: Die ersten 150 Kirchenbücher aus Dessauer Gemeinden sind online

Bei der Verfilmung und Digitalisierung ihrer Kirchenbücher kann die Landeskirche Anhalts Fortschritte verzeichnen. Im Kirchenbuchportal www.archion.de stehen jetzt die ersten 150 Bücher von Dessauer Kirchengemeinden weltweit Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung. Die ältesten stammen aus dem späten 16. Jahrhundert. In den Büchern sind die Trauungen, Taufen, Beerdigungen und – später – auch Konfirmationen in einer Kirchengemeinde festgehalten. Da gerade in früheren Jahrhunderten so gut wie alle Menschen Kirchenmitglieder waren, sind Kirchenbücher als Quellen der Familiengeschichte wie der Gemeindegeschichte überaus wertvoll.
»Wir haben noch einen langen Weg vor uns«, so Jan Brademann vom Archiv der Landeskirche Anhalts. »Zunächst werden die weiteren Kirchenbücher in unserem Magazin und dann die in den Pfarrämtern verfilmt und digitalisiert. Aber der erste große Schritt ist getan«, so der promovierte Historiker. Nicht nur, dass die ersten knapp 30 000 Bilddateien aus 150 Kirchenbüchern nun vorliegen: Die komplexen Arbeitsabläufe, die für die Verfilmung und Digitalisierung erdacht werden mussten, stehen und haben sich erstmals bewährt. Zu berücksichtigen waren dabei archivische, technische und rechtliche Aspekte: Jedes Kirchenbuch muss in eine Datenbank eingetragen und für den Transport vorbereitet werden. Die zu produzierenden Dateien brauchen einheitliche Namen und Ablagestrukturen sowie eine Fülle von klar zuzuordnenden weiteren Informationen. Schließlich sind vor jeder Veröffentlichung Schutzfristen, vor allem hinsichtlich personenbezogener Daten, zu prüfen.
»Die nächsten Digitalisierungen werden uns bestimmt leichter von der Hand gehen«, sagt Jan Brademann, »und auch hinsichtlich der Kirchenbücher, die in den Gemeinden liegen, bin ich optimistisch.« 2018 wird die Digitalisierung in den Kirchenkreisen Dessau und Zerbst fortgesetzt. Eine nächste größere Charge soll Anfang 2019 folgen. Die Verfilmung auf Silberhalogenid-Mikrofilmen sichert dieses wichtigste Kulturgut der Kirchengemeinden. Die Zugänglichkeit im Netz entlastet zugleich Mitarbeitende in den Gemeinden, die zahlreiche genealogische Anfragen beantworten müssen.
Grundsätzlich bilden Trau-, Tauf- und Totenregister für die familiengeschichtliche Forschung die wichtigste Quellengattung. Sie haben vielfach eine den staatlichen Personenstandsregistern vergleichbare rechtliche Aussagekraft. Die Gemeinden der Landeskirche Anhalts verfügen über 3.000 bis 3.500 Kirchenbücher. Die Kosten der Digitalisierung trägt die Landeskirche, die Mitgesellschafterin der Kirchenbuchportal GmbH ist, welche das Portal www.archion.de betreibt.

Die Einsichtnahme in die Digitalisate ist für Nutzer kostenpflichtig – für private Nutzer zwischen 19,90 und 178,80 Euro (gestaffelt nach Zeiträumen und Downloads). (G+H)

Autor:

Online-Redaktion

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