Kirchweih- und Orgeljubiläum
Gottesdienst am Sonntag in Bobbau

Die neogoische Kirche von Bobbau ist 145 Jahre alt.  | Foto: Johannes Killyen
  • Die neogoische Kirche von Bobbau ist 145 Jahre alt.
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Im Gottesdienst in der Christuskirche Bobbau am 8. November um 14 Uhr erinnern die Kirchengemeinden der Region an Mulde und Fuhne an die Weihe der Bobbauer Kirche vor 145 Jahren. Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Dessau der Landeskirche Anhalts. Ebenso steht die Indienstnahme der Orgel von Wilhelm Rühlmann im Jahr 1880, also vor 140 Jahren, im Mittelpunkt. Die nach dem Gottesdienst geplante Orgelführung und Orgelmusik fallen aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie leider aus. Die Orgel erklingt dennoch und wird gespielt von Kantor Florian Zschucke. Auch der Instrumentalkreis unter Leitung von Barbara Meyer ist an der musikalischen Gestaltung beteiligt. Lektoren aus den Gemeinden des Verbundes halten den Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrerin Ina Killyen. Es werden Lichtbilder aus der Geschichte von Kirche und Orgel gezeigt. In der Christuskirche ist in Kooperation mit dem Heimatverein Bobbau eine Ausstellung zur Kirchengeschichte zu sehen.

Seit jeher hat die Kirche in Bobbau das Bild des Ortes stark geprägt. Eine Kirche ist in dem Ort seit dem 16. Jahrhundert belegt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Kirchenbau zu klein für die wachsende Gemeinde. Die alte Kirche wurde abgebaut und der Grundstein für einen Neubau gelegt. Nach einer Bauzeit von nur zwei Jahren wurde am 8. November 1875 die neu gebaute Kirche in Bobbau eingeweiht.

Bis zur Einweihung der neuen Orgel dauerte es noch fast fünf Jahre. Am 4. Juli 1880 wurde sie der Gemeinde übergeben. Vier Wagen waren nötig, um die Einzelteile aus der Werkstatt des Orgelbauers Wilhelm Rühlmann in Zörbig nach Bobbau zu bringen. Die Maße der Orgel sind mit mehr als fünf Metern Höhe und über drei Metern Breite beachtlich. Beeindruckend ist das Schnitzwerk des Orgelgehäuses. Mit Säulen und reichen Verzierungen fügt es sich in den neogotischen Stil der Kirche ein. In den Aufzeichnungen heißt es stolz, dass die Bobbauer die Kosten für die Orgel „ohne Zuschuß von außerhalb und von obenher ganz allein getragen haben“.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im April 1945 wurde die Bobbauer Kirche stark zerstört. 1958 waren alle Reparaturen abgeschlossen und die Kirche samt Orgel konnte wieder in Dienst genommen werden. Seitdem wurde am und im Gotteshaus der Bobbauer Gemeinde immer wieder saniert, repariert und erneuert. Eine große bauliche Aufgabe in der nächsten Zeit werden die Reparatur des Glockenstuhls und Sanierungen am Turm sein.
(red)

Hinweis für Besucher
Im Gottesdienst gelten die Hygienebedingungen des Corona-Schutzkonzeptes der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Dazu gehören u.a. ein Mindestabstand von 1,5 Metern, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bis zum Sitzplatz und beim Singen, die Registrierung aller Gottesdienstbesucher, regelmäßiges Lüften und Desinfektionsmittelspender am Eingang zur Kirche.

Autor:

Angela Stoye

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