Auf dem Weg zum Welterbe

Das UNESCO-Welterbe-Komitee hat im Rahmen seiner 41. Sitzung, die bis zum 12. Juli in Krakau abgehalten wurde, 21 Stätten des Kultur- und Naturerbes neu aufgenommen, sodass die Liste derzeit 1 076 Positionen umfasst. Davon befinden sich 42 Orte in Deutschland.

Der Naumburger Dom, der mit seinen Skulpturen unzweifelhaft zu den Hauptwerken des Hochmittelalters und der Romanik gehört, fiel zum zweiten Mal durch. War der erste Antrag als »zu wissenschaftlich« beurteilt worden, so gefiel dem Komitee diesmal die Einbeziehung der gesamten Landschaft an Saale und Unstrut nicht. Es empfahl jedoch, sich bei einem dritten Anlauf allein auf den Dom zu beschränken.
Der am 1. Februar 2016 in Paris eingereichte UNESCO-Welterbe-Erweiterungsantrag »Lutherstätten in Mitteldeutschland« wurde von den Ländern Sachsen-Anhalt, Sachsen, Bayern und Thüringen kurzfristig zurückgezogen, nachdem der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) ihm seine Unterstützung verweigert hatte. Er sah vor, 12 weitere Stätten aufzunehmen, darunter das Erfurter Augustinerkloster. Thüringens Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff erklärte hierzu: »Wir bedauern sehr, dass ICOMOS unseren Argumenten nicht gefolgt ist, denn eine Erweiterung hätte die Reformation als eine breite, von zahlreichen Akteuren in Mitteldeutschland getragene und begonnene Bewegung gewürdigt, ohne Luther als ihr Zentrum zu vernachlässigen.« Mit der Rücknahme werde aber die Chance gewahrt, »einen überarbeiteten Antrag zu einem späteren Zeitpunkt einzureichen«, teilte am 10. Juli Maria-Theresa Meißner, Sprecherin für Kultur und Medien der Thüringer Staatskanzlei, auf Anfrage von »G+H« mit.
Neu eingetragen wurden die ältesten mobilen Kunstwerke aus der Eisenzeit in den Höhlen im Schwäbischen Jura. Erweitert wurde die Liste der bereits 1996 registrierten Stätten des Bauhauses in Weimar und Dessau um die Laubenganghäuser in Dessau-Törten – dreistöckige Ziegelsteinhäuser für Mieter mit geringem Einkommen – und die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in Bernau. (G+H)

www.unesco.de/kultur/welterbe/welterbestaetten/welterbe-deutschland

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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