Evangelische Grundschule
Wenn das Krümelmonster für die Mathematik Kekse isst

Handpuppen helfen den Lehrern beim anschaulichen Erklären von Rechenaufgaben.  | Foto:  Claudia Crodel
  • Handpuppen helfen den Lehrern beim anschaulichen Erklären von Rechenaufgaben.
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Die Freude war groß, als die Schüler der Evangelischen Grundschule Halle am 1. März endlich wieder vor Ort in ihrer Schule sein konnten. Der Lockdown war lang, und alle spürten nun, wie anders es ist, wenn man sich schon im Morgenkreis wieder direkt gegenübersitzt und nicht in der Videokonferenz. Dabei ist der Unterricht in der Grundschule auch im Lockdown gut gelaufen. Das war aufgrund der vielen Ideen der Pädagogen und ihrer Umsetzung möglich.
„Nach dem ersten Lockdown haben wir unsere Eltern gefragt, womit sie zufrieden waren und womit nicht. Es gab vor allem zwei Kritikpunkte: der mangelnde persönliche Kontakt zwischen Schülern und Lehrern sowie die riesige Flut an Mails mit Aufgaben“, erzählt Schulleiterin Katharina Morawe. Deshalb habe man schon im Sommer damit begonnen, Lösungen zu finden.
„Wir nutzen jetzt die virtuelle Wandzeitung Padlet, zu der jedes Kind Zugang hat. Dort werden Aufgaben eingestellt, und es kann leicht ein Feedback gegeben werden“, erklärt Katharina Morawe. Da es beispielsweise für Eltern von Erstklässlern schwer sei, einen neuen Buchstaben einzuführen, habe man begonnen, Lernvideos zu produzieren, in denen die Lehrer die Kinder direkt ansprechen. So können in lockerer Weise unter anderem ein neuer Buchstabe oder gar eine neue Rechenoperation wie die Subtraktion gelernt werden. Da hat beispielsweise das Krümelmonster von den fünf Keksen auf einem Teller zwei aufgegessen. Nach und nach sind immer mehr Lernvideos entstanden, nicht nur für die Erstklässler, sondern für alle Grundschuljahrgänge. Sogar der Sportlehrer hat mitgemacht und beispielsweise in der Turnhalle ein Video von einem Tanz gedreht.
Doch damit nicht genug: Jeden Montag um 9 Uhr und jeden Freitag um 14 Uhr gab es eine Videokonferenz. Montags wurde die Woche begrüßt und der Wochenplan vorgestellt. Freitags gab es einen Rückblick auf die Woche mit Fragen wie: Was war besonders schwer, und wo ist noch Hilfe notwendig? „Aber nicht jedes Kind bringt den Mut auf, in einer Videokonferenz zu sagen, wo der Schuh drückt. Deshalb haben wir jede Familie jede Woche angerufen, haben mit dem Kind und den Eltern telefoniert.“ Die Schule habe Briefe, Postkarten und sogar Päckchen an die Schüler verschickt. „Und wir haben den Eltern unsere Wertschätzung mitgeteilt für all das, was sie im schulischen Bereich in den Wochen und Monaten leisten mussten.“ In einer „Spalte gegen Langeweile“ gab es zudem Angebote der Erzieher unter anderem mit Experimenten oder auch einer Yogastunde von der Yogalehrerin.
Das klingt alles nach sehr aufwendigem Einsatz der Lehrer und Erzieher. „Klar haben wir inklusive Vor- und Nachbereitung viel mehr zu tun gehabt, aber wir hatten auch viel Freude dabei, und es ist doch schön, Gutes tun zu können“, so Katharina Morawe. Die zur Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland gehörende Grundschule im Norden Halles zählt 145 Schüler in acht Klassen.
Claudia Crodel

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Online-Redaktion

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