Sternenkrieg im Gemeindesaal

Projektleiter Constantin Plaul und Team-
Assistentin Michelle Wägner treffen letzte Absprachen, bevor die Schüler kommen. | Foto: Claudia Crodel
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    Assistentin Michelle Wägner treffen letzte Absprachen, bevor die Schüler kommen.
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Star-Wars-Filme werden auf Ethik und Religion geprüft

Von Claudia Crodel

Jeden Mittwochnachmittag tauchen elf Fünft- bis Siebtklässler des Neuen Städtischen Gymnasiums Halle im Gemeindesaal der evangelisch-reformierten Domgemeinde in die Welt des einstigen heroischen Jedi-Ritters Darth Vader ein, der von der dunklen Seite der Macht verführt wurde und als Sith-Lord die Vernichtung des Jedi-Ritter-Ordens anführte. Die zehn Jungen sowie ein Mädchen nehmen an einer außergewöhnlichen Arbeitsgemeinschaft unter dem Motto »Star Wars in der Kirche?!« teil.
Die Idee dazu hatte Constantin Plaul, der wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität ist und zurzeit sein Vikariat in der Domgemeinde absolviert. Ziel des Projektes ist es, anhand der ersten sechs Star-Wars-Filme mit den Jugendlichen in den Austausch über ethisch-religiöse Lebensfragen zu kommen. »Teil des Vikariats ist ja auch ein Gemeindeprojekt«, erläutert Plaul. Da er bereits an einer Schule Religionsunterricht erteilt hatte, lag für ihn der Gedanke nahe, ein Projekt mit Schülern zu machen. Das erst vor Kurzem gegründete Neue Städtische Gymnasium liegt unweit des Doms und hat eine rege AG-Tätigkeit. Deshalb setzte sich Plaul mit dieser Schule in Verbindung.
Dass er gerade auf das Thema »Star Wars« kam, hängt mit seinem zehnjährigen Sohn zusammen, der sich bereits seit mehreren Jahren für die Sternenkrieger-Geschichten interessiert. Weil die Filme allerdings erst für größere Kinder sind, hat sich Plaul gemeinsam mit seinem Sohn über Bücher dem Thema genähert. Dabei stellte er fest: »Es geht nicht nur um Raumschiff-Geballer, sondern es steckt viel mehr dahinter, solche Fragen wie: Was ist gut, was ist böse? Warum wird jemand böse? Kann Angst dazu führen? Muss er ewig böse bleiben? Wie kommt er da wieder raus?« Plaul versteht seine Arbeit mit den Gymnasiasten keineswegs als Missionsprojekt. Unter den Teilnehmern der AG sei lediglich einer, der getauft ist. Plaul ist es wichtig, dass die Kinder über ethisch-moralische Grundfragen nachdenken.
In den ersten Treffen haben sie gemeinsam Star-Wars-Filme geschaut. Jetzt beginnt die Gruppenarbeit. Insgesamt gibt es 18 Sitzungen. Am Ende soll etwas stehen, das öffentlich präsentiert wird, eine Ausstellung etwa, ein Theaterstück oder gar ein Star-Wars-Gottesdienst. Was es sein wird, sollen die Schüler entscheiden. Bei ihnen kommt das Projekt gut an: »Endlich mal eine AG, die richtig Spaß macht. Es ist cool, dass wir unser Wissen austauschen können und dabei Neues erfahren«, so die einhellige Meinung.
Plaul hat »Star Wars in der Kirche?!« bei einem Wettbewerb für Gemeindeprojekte des Chrismon-Magazins angemeldet, der über das Internet ausgetragen wird. Nun suchen die halleschen Schüler möglichst viele, die abstimmen.
http://chrismongemeinde.evangelisch.de

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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