Lang gehegten Wunsch erfüllt

Von Schwäbisch Hall nach Halle: Die neue Orgel der Kirche am Gesundbrunnen ist ein gebrauchtes Instrument. | Foto: Kirchenkreis Halle-Saalkreis
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Orgelweihe in Gesundbrunnen-Gemeinde am 25. Februar

Nachdem sich im Jahr 2015 alle Gutachten gegen eine Restaurierung der pneumatischen Adam-Orgel von 1957 in der Kirche am Gesundbrunnen im Süden von Halle ausgesprochen hatten, suchte die Gemeinde nach einem passenden Ersatz für das Instrument. In Baden-Württemberg wurde sie fündig. Am 25. Februar wird die »neue« Orgel nun in der Kirche festlich mit einem musikalischen Gottesdienst eingeweiht.
Pfarrer Manfred Brien ist glücklich, dass dieses Projekt zum Ende seiner Dienstzeit noch zu einem guten Abschluss gekommen ist. »Wenn Abschiede gelingen sollen, muss man sie auch gestalten. Man geht nicht nur schlicht, man hinterlässt ja auch etwas. Vor meinem Ruhestand war es mir ein Herzensanliegen, das vor Jahren begonnene Orgelprojekt zu einem guten Abschluss zu bringen«, sagte Brien.
Der Pfarrer war 2010 zur Gemeinde gekommen und begann, sich einige Jahre später mit der Orgel in der 1933 erbauten Kirche zu beschäftigen. Die in der Nachkriegszeit gebaute Orgel aus der Werkstatt von Orgelbauer Adam war wegen ihrer Anfälligkeit seit Jahren stillgelegt, seither spielten die Kirchenmusiker auf einem elektronischem Instrument. Experten wie der Orgel-Refernt der Landeskirche, Christoph Zimmermann, sprachen sich in Gutachten gegen die Repartur der Adam-Orgel aus.
»Also machten wir uns auf die Suche nach einer gebrauchten Orgel«, sagte Pfarrer Brien. Dafür gibt es Portale im Internet. Es sei schwierig gewesen, ein Instrument zu finden, dass für die Kirche am Gesundbrunnen passt: 160 Plätze fasst das Gotteshaus, die Höhe ist durch die Empore begrenzt. Also rückte die Gemeinde von der eigentlichen Vostellung ab, die Orgel darunter zu positionieren. »Wir wollten sie nach vorn zur Ansicht stellen«, so Pfarrer Brien.
Fündig wurden die Hallenser in Schwäbisch Hall. Das dortige Diakoniekrankenhaus wollte seinen Andachtssaal umbauen und die ursprüngliche Orgel passte nicht mehr in den neuen Raum. Wohl aber nach Halle. Das kompakt gebaute Instrument wurde 1993 von der Firma Tzschöckel in Baden-Württemberg gebaut. Einer kleinen Delegation der Gesundbrunnegemeinde gefiel es sofort und so reiste im Dezember der hallesche Orgelbauer Thorsten Zimmermann nach Baden-Würtemberg, baute das Instrument ab, transportierte es nach Halle und baute es dort wieder auf. »Ein Schmuckstück«, findet Pfarrer Brien. Es sei ein gutes Gefühl, die Gesundbrunnengemeinde auch orgeltechnisch gut aufgestellt zu wissen. Die gottesdienstliche Gestaltung gewinne mit einem guten wohlklingenden Instrument an Qualität. »Das erfreut, lädt Menschen ein und eröffnet zusätzliche Möglichkeiten, wie zum Beispiel Konzerte.« Im Rahmen eines musikalischen Gottesdienstes (Beginn: 10 Uhr) wird das Instrument an diesem Sonntag nun das erste Mal im Süden der Saalstadt zu hören sein. Kantor Thorsten Fabrizi wird – teilweise begleitet von Streichinstrumenten – das Instrument zum Klingen bringen und spielt Händel als Hommage an Halle und Justin Heinrich Knecht als Hommage an Schwäbisch Hall.
Kauf, Auf- und Abbau sowie Transport kosteten rund 26.000 Euro. (G+H)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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