Hilfe im Zeichen des Kreuzes – die Vision des Henri Dunant

Helfried Maas, Vikar in der Marktkirchengemeinde, Halle | Foto: privat

Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.
Jeremia 17, Vers 14

Von Helfried Maas, Vikar in der Marktkirchengemeinde, Halle

Am 26. Oktober jährt sich die Gründung des Roten Kreuzes zum 154. Mal. Henri Dunant erlebte bereits im Jahr 1859 die Schlacht von Solferino und San Martino, die den Sardinischen Krieg zwischen Österreich und Sardinien entscheiden sollte. Die Österreicher verloren den Krieg, 6 000 Soldaten wurden getötet, etwa 25 000 waren verletzt worden. Unter dem Eindruck dieser grausamen Geschehnisse und im Wissen darum, dass es zu dieser Zeit noch keinerlei institutionelle Versorgung für die Kriegsversehrten gab, entschloss sich Dunant, die Gründung einer solchen Organisation gemeinsam mit Unterstützern voranzutreiben. Ihr Erkennungs- und Schutzzeichen sollte eine weiße Armbinde mit rotem Kreuz werden – das Rote Kreuz war geboren. Henri Dunant engagierte sich in der Folge in einem bis dahin unbekannten Maß um die Versorgung von Soldaten, die aufgrund von Kriegsfolgen erkrankt oder verletzt waren. Er kümmerte sich um die Opfer eines Denkens, das davon ausgeht, dass Krieg etwas zum Besseren bewegen kann.
Die Welt ist erkrankt. Die Menschheit leidet unter der ernstzunehmenden Gesundheitsbeeinträchtigung, zu glauben, dass Krieg etwas Gutes bewirken kann. Heile du die Welt, Herr, damit sie heil wird; damit wehrlose Menschen nicht mehr unter Kriegen leiden müssen; damit Folter ein Ende hat; damit Unterdrückte wieder eine Stimme bekommen. Hilf du der Welt, dass sie erkennt, dass nur friedliche Wege zu einem versöhnlichen Ende führen können; dass Waffen keine Stimme der Vernunft haben; dass
Diplomatie die wahre Stimme des Geistes ist.
Henri Dunant hat sich um die am Körper Erkrankten und Verletzten gesorgt. Ich glaube, dass Gott die Kraft hat, sich auch um den Geist zu kümmern. Unser Geist kann durch seinen Geist verändert werden. Wenn wir diesen Gedanken zulassen, wenn wir den Wochenspruch in uns wirken lassen, dann haben Krieg und Zerstörung, Folter und Terror keine Chance. Eine schöne Vision …

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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