Streit um Moschee-Bau: Protest auf beiden Seiten

Holzkreuze am Baugrundstück der geplanten Moschee im Erfurter Stadtteil Marbach. Die Gruppierung »Bürger für Erfurt« hat sie als Zeichen des Protestes aufgestellt. | Foto: epd-Bild
  • Holzkreuze am Baugrundstück der geplanten Moschee im Erfurter Stadtteil Marbach. Die Gruppierung »Bürger für Erfurt« hat sie als Zeichen des Protestes aufgestellt.
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Unterstützung: Erfurts Kirchen unterstützen die Baupläne der Ahmadiyya-Gemeinde

Gegen diesen Missbrauch eines christlichen Symbols hatten sich das Bistum Erfurt und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland vergangene Woche in einer gemeinsamen Erklärung gewandt. Darin bekräftigen die Bischöfe beider Kirchen, der Katholik Ulrich Neymeyr und die Protestantin Ilse Junkermann: »Das Kreuz als Symbol des Christentums ist ein Zeichen der Gewaltlosigkeit, kein Kampfeszeichen.« Mit Verweis auf die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit schrieben sie, Religionsgemeinschaften hätten das Recht auf die freie Ausübung ihrer Religion. »Deshalb begrüßen wir als christliche Kirchen den Moschee-Neubau in Erfurt.« Zugleich riefen sie zu Besonnenheit in der Debatte auf. In den vergangenen Tagen hatten sich im Internet Aufrufe gemehrt, die Kreuze mit Gewalt zu zerstören. So forderte etwa die Gruppe »Erfurt Nazifrei«: »Wir wissen: Antifaschismus bleibt Handarbeit – und rufen dazu auf, das KKK-Kreuz zu Fall zu bringen.« Mit KKK ist der offen rassistische Ku-Klux-Klan gemeint, der mit seinen Kreuzen »seit fast 100 Jahren Angst und Schrecken« verbreite.
Auch die Erfurter Kreissynode hat sich zum Streit geäußert. In ihrer Erklärung heißt es: »Wer das Kreuz, wie im Erfurter Stadtteil Marbach, als Instrument der Auseinandersetzung mit Nicht- oder Andersgläubigen einsetzt, handelt gegen das Gebot der christlichen Nächstenliebe.« Das Kirchenparlament fordere alle Bürger auf, »Menschen, die sich zu ihrem Glauben und ihrer Religionsgemeinschaft bekennen, mit Respekt zu begegnen und ihre Gebetsräume und Bauwerke zu achten und zu schützen«. Und weiter: »Die christlichen Kirchen sind zu einem offenen, im Geiste gegenseitiger Achtung geführten Dialog mit Christen, Muslimen, Juden oder Angehörigen anderer Religionen und nicht religiösen Menschen bereit und laden ausdrücklich dazu ein.« (epd/G+H)

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Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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