Die Themen der Reformation zum Anfassen und Be-Greifen

Festveranstaltung im Zentrum Taufe in Eisleben: Kirche, Gesellschaft und Kommunalpolitik wollen weiter zusammenarbeiten

Von Steffi Rohland

Die Reformation geht weiter«, lautete der Tenor der Festveranstaltung am 11. November im Zentrum Taufe in der Petri-Pauli-Kirche in der Lutherstadt Eisleben. Sprichwörtlich greifbar wurde das Motto für das Publikum ganz am Ende der Veranstaltung durch sieben farbige Bänder, die sich von den Verantwortungsträgern aus dem Kirchenkreis, von Gemeindegliedern, Landesbischöfin Ilse Junkermann und Vertretern aus der Kommunalpolitik im Altarraum über die Gemeinde im Kirchenraum spannten. Bedruckt waren die Bänder mit Lutherrosen und den Worten Vielfalt, Freiheit, Vertrauen, Toleranz, Verantwortung, Bildung und Musik. Die Aktion soll für die Zukunft verbinden.
An vielen Aktionen waren die Anwesenden in der Reformationsdekade beteiligt. Die Sanierung der historischen Bausubstanz, wie die der Mönchszellen aus Luthers Zeit im Annenkloster, aber auch Konzerte zeigen Wirkung. Sie zogen und ziehen viele Besucher an. Theaterprojekte, wie »Hashtag 95« eröffnen neue Wege, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen. »Wir haben auch dazugelernt«, sagte Landesbischöfin Ilse Junkermann in ihrem Festvortrag. Dabei erinnerte sie an Großveranstaltungen, die wenig Resonanz fanden. Andererseits gab es Begegnungen mit kleinen Gruppen mit intensiven Gesprächen. »Die Menschen wollen nicht nur zuhören, sie wollen beteiligt werden«, sagte Junkermann. »Dieser Weg ist zeitaufwendig.« Nicht zuletzt geht auch der ökumenische Weg weiter.
In der Region wurde ein Netz geknüpft, dass nun gepflegt, dichter und haltbarer gemacht werden muss, hieß es in den Grußworten einhellig. Darin schwang die Dankbarkeit über die positive Erfahrung der Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren mit. Deshalb zog man nach dem Höhepunkt der Reformationsdekade im Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda keinesfalls einen Schlussstrich unter das Thema Reformation. Im Gegenteil: Der 534. Tauftag Martin Luthers war geeignet, um zu resümieren und neue Aufgaben anzupacken. Als Staffelstab überreichte Landrätin Angelika Klein (Linke) das jüngst erschienene Buch »Thomas Müntzer – keine Randbemerkung der Geschichte« an den Superintendenten Andreas Berger. Erinnerungsziele können dabei Müntzers 530. Geburtstag im Jahr 2019 und 500 Jahre Bauernkrieg im Jahr 2025 sein.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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