Musikalische Gottesdienstreihe
Dem Komponisten Max Drischner nachgespürt

Groß Germersleben: Zu Werner Jankowskis Lieblingskomponisten gehört Max Drischner (1891–1971). Der Kantor im Ruhestand hat dem Komponisten eine musikalische Gottesdienstreihe gewidmet. | Foto: Claudia Crodel
  • Groß Germersleben: Zu Werner Jankowskis Lieblingskomponisten gehört Max Drischner (1891–1971). Der Kantor im Ruhestand hat dem Komponisten eine musikalische Gottesdienstreihe gewidmet.
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Zum Jahr der Orgel bietet Werner Jankowski, Kantor im Ruhestand, Leiter des Orgelkompetenzzentrums Groß Germersleben und Orgelsachverständiger im Kirchenkreis Egeln, eine besondere Veranstaltungsreihe an: Unter dem Motto „Andacht – Gespräch – Musik – Bildung – Freude“ geht es in musikalischen Gottesdiensten, zu denen Jankowski gemeinsam mit Pfarrer Theo Spielmann in die Kirche St. Spiritus Groß Germersleben lädt, um den Komponisten Max Drischner (1891–1971), dessen 50. Todestag am 25. April war. Jankowski beleuchtet nicht nur das musikalische Werk des Komponisten, der aus dem schlesischen Prieborn stammte, sondern auch den Menschen und seinen Lebensweg. Drischner gehört zu Jankowskis Lieblingskomponisten. „Seine Musik ist einfach zu verstehen, ist nah an den Menschen und tut der Seele gut“, sagt der Kantor im Ruhestand. Drischner habe sich mit seiner bescheidenen, menschlichen Art als musikalischer Seelsorger, besonders für die einfachen Menschen in den Kirchenbänken verstanden. Als Seelsorger mit seinen besonderen Mitteln sah sich Kankowski als Kirchenmusiker auch immer.
Schon im ersten Gottesdienst Ende April, in dem es um Drischners Lebensstationen ging, las Werner Jankowski aus Briefen des Komponisten und brachte Auszüge aus dem, was Zeitzeugen über den Komponisten sagten. In der zweiten Veranstaltung beleuchtete Jankowski Drischners Freundschaft zu Albert Schweitzer.
Nachdem sich der musikalische Gottesdienst im Juni um Drischners Orgelmusiken drehte, wird am 22. August, 16 Uhr, das Verhältnis des Komponisten zum Harmonium beleuchtet. Werner Jankowski widmet sich selbst seit Jahren mit großer Leidenschaft dem oft abwertend begegneten Tasteninstrument. In Groß Germersleben hat er eine Harmoniensammlung aufgebaut mit über 60 Instrumenten. Die letzte Veranstaltung der Reihe findet dann anlässlich des Deutschen Orgeltages am 12. September, 16 Uhr, ebenfalls in der St. Spirituskirche statt. Dann geht es um Max Drischner und seine Zeitgenossen.
Im Vorfeld der besonderen Gottesdienstreihe hatte Werner Jankowski Kontakt zu einer Nichte Drischners, die ihn mit allerlei Material versorgte. Darunter waren auch ein Buch von Johannes Forner über das Leben von Kurt Masur, dem langjährigen Gewandhauskapellmeister in Leipzig, Musikdirektor der New Yorker Philharmoniker und Chefdirigenten des London Philharmonic Orchestra. In seiner Heimatstadt Brieg erlebte Kurt Masur (1927–2015) als Kind ein Konzert, in dem Drischner, der seit 1924 Domkantor in Brieg war, vierhändig mit seiner Partnerin Katharina Hartmann ein großes Klavierkonzert gab. In der Folge begann Kurt Masur mit Klavierunterricht bei Katharina Hartmann. Zeit seines Lebens war Masur seiner Klavierlehrerin verbunden, die ihm deutlich machte: „Wenn du das Stück nicht so spielst, dass der Geist, der hinter ihm steckt, hervortritt, dann wirst du die Menschen nicht erreichen.“ Kurt Masur lebte übrigens nach dem Zweiten Weltkrieg für kurze Zeit in Oschersleben (von dem Groß Germersleben heute ein Ortsteil ist) und war dort auch Chorsänger in der St. Nicolaikirche.
Claudia Crodel

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Online-Redaktion

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