Am Heiligen Abend nicht allein

Weihnachtsfeier: Dessauer Georgenzentrum öffnet am 24. Dezember wieder seine Türen

Von Angela Stoye

Diese Tradition ist mit ihren 48 Jahren noch eine jüngere, aber aus dem Kalender von Dessau nicht mehr wegzudenken: die Feier für alle, die den Heiligen Abend nicht allein verbringen möchten. Um 18 Uhr beginnt sie im Gemeinde- und Diakoniezentrum Sankt Georg. Zum zweiten Mal ist der Theologe Erhard Hilmer, Beauftragter für die Sinnesbehindertenseelsorge in Anhalt, für die Organisation des Abends verantwortlich. Davor tat dies ab 1994 seine Vorgängerin Barbara Schulz, die diese ehrenamtliche Aufgabe vom Diakon und späteren Pfarrer Hendrik Stier übernommen hatte. Seit ihrem Eintritt in den Ruhestand 2016 arbeitet Barbara Schulz aber weiterhin am 24. Dezember mit. Unter anderem übersetzt sie in Gebärdensprache für die gehörlosen Gäste, die seit je her bei dieser Feier mit dabei sind.
In den Anfangsjahrzehnten war die Feier am Heiligen Abend in der Dessauer Stadtmission angesiedelt. Seit dem Umzug der Stadtmission und der Eröffnung des Gemeinde- und Diakoniezentrums Sankt Georg 1998 wird sie in dem Neubau abgehalten. Die Stadtmission bietet am 24. Dezember eine Christvesper mit Krippenspiel und anschließendem Kaffeetrinken an (Stenesche Straße 63, 14 Uhr).

Ehrenamtliche Helfer kümmern sich ums Gelingen

Auch in diesem Jahr rechnet Erhard Hilmer wieder mit 100 bis 120 Gästen im Georgenzentrum. Etwa 15 bis 20 Ehrenamtliche richten die Feier aus. »Und die brauchen wir«, so der Theologe. »Für ihre Arbeit bin ich sehr dankbar.« Gut sei, dass diejenigen Frauen und Männer, die sich hier engagieren, immer mal wechseln und damit »die Arbeit nicht nur auf wenigen Schultern ruht«. Auch sonst ist die Heiligabendfeier ein Gemeinschaftsprojekt. Die Kirchengemeinden aus Dessau tragen es genauso wie Spender, die Geld, Lebensmittel oder andere Sachspenden zur Verfügung stellen. Zum Programm gehören eine Andacht, die Kirchenpräsident Joachim Liebig hält, Kaffeetrinken, Abendessen und das Weihnachtsliedersingen mit Klavierbegleitung. In jedem zweiten Jahr gehört auch ein musikalisches Weihnachtsstück dazu, das sich zwei Familien ausdenken und aufführen.
Geändert haben sich im Lauf der Jahre auch die Besucher. Waren es früher überwiegend alleinlebende, ältere Menschen aus den Gemeinden, kommen heute Menschen vom Kindes- bis ins hohe Alter aus Dessau und einige aus der Umgebung. Es sind Alleinstehende dabei, Großeltern mit Enkeln, Paare, Familien. »Die Gründe, warum Menschen zu der Feier kommen, sind verschieden und schwierig zu benennen«, so Erhard Hilmer. Umso wichtiger sei an einem so emotional besetzten Termin wie dem Heiligen Abend die Möglichkeit zu Begegnungen und Gesprächen.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion Evangelische Landeskirche Anhalts

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