Kirchenkreis Bad Liebenwerda
Tauffest in Herzberg: Gemeinschaft, Erinnerung und Neuanfänge

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Am 03. September verwandelte sich der gewöhnlich ruhige Kirchplatz in Herzberg in ein lebendiges Zentrum des Glaubens und der Gemeinschaft. Ein besonderes Tauffest und der Kreisposaunentag zogen zahlreiche Besucher zur St. Marienkirche.

Normalerweise ist es an einem Sonntag auf dem Kirchplatz in Herzberg recht ruhig, aber am 03. September wurde er in ein pulsierendes Zentrum des Glaubens und der Gemeinschaft verwandelt. Das Tauffest fand gemeinsam mit dem Kreisposaunenchortreffen statt und lockte eine Vielzahl an Besuchern vor die wunderschöne St. Marienkirche. Der Morgen begann ruhig und nur der große, blaue Pool vor der Kirchentür deutete an, dass etwas ganz Besonderes bevorstand. Um 14 Uhr mischten sich die sanften Klänge der Kirchenglocken mit dem Stimmengewirr von erwartungsvollen Gemeindemitgliedern und Gästen, die ihre Sitzplätze einnahmen, alte Bekannte begrüßten und die festliche Atmosphäre in sich aufnahmen. Es war klar, dass dieses Tauffest nicht nur ein weiteres Ereignis im kirchlichen Kalender war, sondern ein Ereignis, das das Herz der Gemeinde berührte.

Der Kirchplatz selbst schien im Sonnenlicht regelrecht zu erstrahlen. Der Wind rauschte leicht durch die Blätter der großen Bäume und das Wasser im Pool glitzerte im Sonnenlicht, als würde es die Bedeutung des Tages widerspiegeln. Es war nicht nur Wasser, es war ein Symbol für Erneuerung, für einen Neuanfang und für die tiefe Verbindung, die jedes Gemeindemitglied zur Kirche und zu Gott hat. Familien mit Kindern, ältere Gemeindemitglieder und junge Erwachsene fanden beim Tauffest zusammen. Es war ein Bild der Diversität und Einheit zugleich, ein Zusammentreffen von Generationen, die alle dasselbe verband: ihren Glauben zu feiern und zu bekräftigen.

Pfarrer Alexander Barth und Prädikantin Bärbel Grundwald erinnerten mit Ihrer Predigt an die Taufe von Jesus durch Johannes. Mit einfühlsamen Worten erzählten sie die Geschichte und verdeutlichten die Bedeutung der Taufe als einen entscheidenden Schritt auf dem Weg des Glaubens. Doch es waren nicht die starken Worte allein, welche die Anwesenden berührten. Syedsobhan Janmordnouri, ein junger Mann aus dem Iran, stellte die Geschichte von Jesu Reise still und ausdrucksstark dar. Symbolisch verließ er als "Jesus" die Tür und begann seine Reise zum Jordan, dem sanft wogenden Wasser des Pools. Und ganz wie Jesus vor über 2000 Jahren lies sich auch Johnny, wie ihn alle nennen, von dem kühlen Wasser umhüllen. Dieser eindrucksvolle Moment war ergreifend und man konnte in der Stille der Menge die Anteilnahme spüren. Er brachte die Botschaft von Jesus Christus auf eine tiefgehende und lebendige Weise zur Geltung und ließ die Bedeutung der Taufe als eine Handlung der Hingabe noch deutlicher hervortreten.

Nach der bewegenden Predigt und der Verlesung der biblischen Tauftexte durch ihre Paten war nun der Moment für die beiden wichtigsten Personen des Tages gekommen. Die 7-jährige Suri und die 47-jährige Nadin standen nun im Mittelpunkt des Geschehens, bereit, ihren Glauben öffentlich zu bekunden und sich in die christliche Gemeinschaft aufnehmen zu lassen. Alexander Barth bat zunächst Suri und ihre Paten und danach Nadin nach vorn und fragte mit sanfter Stimme, ob sie bereit und gewillt seien, sich taufen zu lassen als Ausdruck ihres Glaubens an Jesus Christus. Strahlend und mit Entschlossenheit bejahten sowohl Suri als auch Nadin ihre Entscheidung. Und ebenso wie das Lächeln in Ihren Augen glitzerte das Wasser auf ihrer Stirn. Mit einem herzlichen Applaus und stillen Segenswünschen wurden beide im Anschluss von der Gemeinde empfangen. Nach den Taufen waren alle Anwesenden eingeladen, sich segnen zu lassen und sich an ihre eigene Taufe zu erinnern. Dieser Moment des Rückblicks brachte Jung und Alt zusammen und in den Gesichtern spiegelten sich die Erinnerungen wider. Nach Erhalt des Segens war ein jeder eingeladen, eine Blüte in das Wasser des Pools zu legen. Das Wasser des Pools füllte sich nach und nach mit bunten Blüten, die in ihrer Fülle auch die Schönheit und Vielfalt der Gemeinschaft darstellten.

Musikalisch bereichert wurde das Tauffest durch den Kinderchor der Kirchengemeinde Herzberg unter der Leitung von Solveig Lichtenstein und den klangvollen Tönen des Posaunenchors. Denn gemeinsam mit dem Tauffest fand auch der Kreisposaunentag statt, welcher die musikalische Atmosphäre des Gottesdienstes auf beeindruckende Weise bereicherte. Das Treffen der Posaunenchöre, deren Mitglieder aus verschiedenen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Bad Liebenwerda kamen, brachte nicht nur festliche Klänge, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft und der Verbundenheit unter den verschiedenen Gemeinden. Ihr beeindruckendes Zusammenspiel und die wunderbaren Melodien sorgten für besondere Momente. Nach dem Gottesdienst wurden die Anwesenden herzlich eingeladen, den Klängen der Posaunenchöre in geselliger Runde weiter zu lauschen. Bei Kuchen, Bratwurst und erfrischenden Getränken konnte man den musikalischen Darbietungen in entspannter Atmosphäre beiwohnen. Ein weiteres Highlight des Tages war die Einweihung der Taufausstellung um 16 Uhr in der St. Marienkirche. Durch die verschiedenen Leihgaben aus der Gemeinde und umliegenden Regionen bereichert, gibt die Ausstellung den Besuchern ab sofort die Möglichkeit für tiefere Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der Taufe. Die Taufausstellung ist noch bis Ende September immer dienstags, donnerstags und am Wochenende von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Das gesamte Tauffest, von der besonderen Andacht über die musikalische Begleitung bis hin zur Ausstellung, war ein eindrucksvolles Zeugnis des Gemeinschaftssinns und der Verbundenheit. Als die letzten Töne des Posaunenchors verklungen waren und die Sonne langsam unterging, verließen die Besucher den Kirchplatz mit einem Gefühl der Dankbarkeit und Zufriedenheit. Es war wahrlich ein schönes Fest, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Autor:

Saskia Bugai

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