Luther bekommt Besuch von zwei Engeln

Schreibwettbewerb: Die Kirchenzeitung präsentiert die besten Beiträge von Schülern

Martin Luther braucht Hilfe …« – unter diesem Motto hatte die Nordhäuser Stadtbibliothek zum Reformationsjubiläum einen Schreibwettbewerb aufgerufen (wir berichteten in Ausgabe Nr. 9). Schüler und Schülerinnen der 4. bis. 7. Klassen sollten ihrer Fantasie freien Lauf lassen und die Geschichte von Bodo Seidel zu Ende schreiben. In dieser Erzählung überlegt Martin Luther, seinen Freund Justus Jonas bei der Übersetzung des Alten Testamentes aus dem Hebräischen ins Deutsche um Hilfe zu bitten. Martin schreibt einen Zettel, den ein Bote seinem Freund Justus überbringen soll. Luther freut sich, dass er bald an der Übersetzung weiterarbeiten kann.

Mit einem Mal stockte er. Er sah genauer hin auf den Hof. »Das kann doch nicht wahr sein!«

So endet die Geschichte von Bodo Seidel. Die Schülerinnen und Schüler waren aufgefordert, die Geschichte zum Abschluss zu bringen. Hier drucken wir hier die drei schönsten Abschlüsse. Nach dem Auftakt in der vorigen Woche folgt der zweite Beitrag von Marlene Bleek und Hannah Klaus
(7. Klasse, Ratsgymnasium Erfurt).

Mit einem Mal stockte er. Er sah genauer hin auf den Hof. »Das kann doch nicht wahr sein! Ist das Justus oder ist er es nicht?«
Plötzlich verzogen sich die Wolken, er schaute hoch und statt in einen grauen Himmel zu schauen, sah er ein strahlendes Blau. Die Wärme umhüllte sein Herz wohlig. Er setzte sich auf das sonnenbeschienene Fensterbrett, schloss seine Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Doch als er seine Augen wieder öffnete, erblickte er einen vom Himmel ausgehenden Lichtstrahl, über den sich zwei Engel herabbewegten. Dieser Anschein ließ ihn verwundern. Die Engel ließen sich mit Ehrfurcht auf seinen Schultern nieder. Einer der beiden sprach zu ihm: »Hör mich an. Ich will dir nichts Schlechtes, aber du kannst die Schrift auch ohne deinen treuen Freund übersetzen. Denk doch mal darüber nach. Du kannst dir doch nicht immer von anderen Hilfestellungen gewähren lassen. Sei einmal selbstständig. Du schaffst das!«
Doch der andere Engel schüttelte sein Köpfchen und entgegnete: »Glaub ihm kein Wort. Freunde sind wichtig. Und wenn du einen Freund gefunden hast, dann pflege ihn und stoße ihn nicht ab. Aber du darfst das selber entscheiden. Lass dich von keinem beeinflussen.«
Der erste Engel schaute ihn mit einem bösen Blick an, aber sagte nichts. Einen Moment war Stille. Dann unterbrach Luther selber die Stille und sprach leise: »Meine Freunde. Ich weiß euren Rat sehr zu schätzen, aber ich habe bereits eine Meinung und diese werde ich auch …« In diesem Augenblick ging die Tür mit einem gewaltigen Luftzug auf und herein trat sein lieber Freund Justus Jonas. Der war überrascht: »Was tust du denn da? Redest du etwa mit dir selber?«
Luther blickte verwundert von der einen auf die andere Schulter, doch die Wesen waren verschwunden …
Schon nach etwa einem Jahr konnte jedermann die Übersetzung der Bibel aus dem Hebräischen kaufen. Doch ohne seinen Freund hätte Luther wahrscheinlich Jahrzehnte für die Übersetzung gebraucht …

Autor:

Adrienne Uebbing

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