Zusammenwachsen und musizieren in »Arendseehausen«

Sophie-Charlotte Tetzlaff mit ihren jungen Sängern | Foto: privat

Organisten-Nachwuchs: Sophie-Charlotte Tetzlaff setzt neue Akzente im Norden der Altmark

Von Katja Schmidtke

Keine leichte Aufgabe hat die 26-jährige Sophie-Charlotte Tetzlaff übernommen: Vor zwei Jahren trat sie im Kirchenkreis Stendal eine Stelle mit 75 Prozent Umfang an – vormals wirkten hier zwei Kantoren, zwei volle Stellen und über viele Jahre lang.
»Das und auch die Tatsache, dass ich Berufsanfängerin war, wurde im Kirchenkreis sehr gut kommuniziert, sodass der Start keine Zerreißprobe wurde«, erzählt sie. Nach einem Jahr des Ankommens und Beobachtens setzt sie nun eigene Akzente und betont die Zusammenarbeit in der Region. Erster Ausdruck dieses Selbstverständnisses ist der Name, den sie der Kantorei gegeben hat: Arendseehausen. Eine Wortschöpfung aus Arendsee und Seehausen. Insgesamt gehören die Pfarrbereiche Arendsee, Kleinau, Beuster und Seehausen zu ihrem Wirkungskreis, rund 30 Orte und 16 Orgeln. Nein, Sophie-Charlotte Tetzlaff hat noch nicht in jeder Kirche musiziert, nicht an jeder Orgel ein Konzert gegeben oder eines organisiert.
Die Kantorin muss Schwerpunkte setzen: Zum Beispiel mit großen Orgelkonzerten in Arendsee und Seehausen, die dortige Orgel aus dem Hause Lütkemüller feierte Ende August ihren 150. Geburtstag. Leonhard Walz spielte. Auch Thomas Lennartz aus Dresden oder Wolfgang Kupke kamen bereits. 2018 ist ein Konzert mit Professor Matthias Dreißig geplant.
Sophie-Charlotte Tetzlaff ist dankbar für dieses wunderschöne, frisch restaurierte Instrument – die Orgel sei eine Chance, auch kirchenfernes Publikum nach St. Petri in Seehausen zu locken. Kirchenmusik habe ohnehin eine niedrige Barriere.
Singen ist der Schwerpunkt der neuen Kantorin. Die Kantorei besteht aus rund 35 Sängerinnen und Sängern im Alter von 35 bis 80 Jahren. In diesem Jahr steht ein Gospelprojekt zum Reformationsjubiläum an. Vor allem die Arbeit mit dem Kinderchor liegt Sophie-Charlotte Tetzlaff am Herzen, der Chor probt montags in Seehausen und donnerstags in Arendsee. Zum Musicalprojekt sind 30 Jungen und Mädchen zusammengekommen. Sie weiß deren Einsatz zu schätzen, nehmen doch viele Schüler (und deren Eltern) weite Fahrwege auf sich. Schade findet sie, in Schulen oft auf Vorbehalte gegenüber kirchlichen Angeboten zu stoßen.
Außerdem gibt es einen Posaunenchor, und bei rund drei Dutzend Kirchengemeinden hat die Kantorin das Glück, sich auf ehrenamtliche Organisten verlassen zu können. Das Zentrum der Kirchenmusik bildet Seehausen, weil hier die Kantorin ihren Sitz hat. Aber Sophie-Charlotte Tetzlaff, die in einem Pfarrhaus in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen ist, die Landesschule Pforta besuchte und an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle studierte, wirbt angesichts der Stellenpläne in der EKM für regionale Zusammenarbeit. Alle Haupt- und Ehrenamtlichen eines Pfarrbereichs und auch darüber hinaus sollten zusammenwirken und ihre Kräfte bündeln, um auszustrahlen und einzuladen.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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