Jubiläum
Glockenverein hat sich nach 25 Jahren zum Kirchbauverein gewandelt

Wer durch die Stendaler Innenstadt geht, kann vier Mal am Tag Glockenmelodien hören. Sie kommen vom Glockenspiel der St. Marienkirche. Meist sind es Kirchenlieder oder Volksweisen. Dass die 24 Glocken im vergangenen Jahr in den Dachreiter kamen und mit ihren Klängen die Menschen erfreuen, ist dem Förderverein Glocken St. Marien Stendal zu verdanken. Am 22 Mai feiert der Verein zu seinem 25-jährigen Bestehen ein kleines Fest, unter anderem mit einer Orgelandacht um 11 Uhr.
1996 hatte er sich gegründet mit dem Ziel, bei der Erhaltung, Instandsetzung und Erneuerung der Glocken und des Glockenturmes der Stadt- und Ratskirche St. Marien in Stendal mitzuwirken. Nach 25 Jahren kann der Verein eine überaus positive Bilanz ziehen. Vereinsvorsitzende Bärbel Hornemann kann viel darüber berichten, auch wie der Verein mit den Aufgaben gewachsen ist, Fachkräfte und Engagierte gebündelt und viel dazugelernt hat. "Aktuell haben wir 54 Mitglieder", sagt sie. Trotz Corona laufen die Vorbereitungen auf eine Reihe weiterer Projekte. "Gemeinsam mit der Stadtkirchengemeinde ist 2021 die Altarrestaurierung geplant. Die erforderlichen Eigenmittel sind beim Verein und der Kirchengemeinde eingeworben, und die denkmalrechtlichen Genehmigungen für die Sanierung des Altars und der Sonnenuhr liegen vor", sagt Bärbel Hornemann. Man hoffe, dass die Altarrestaurierung durch den Berliner Restaurator Andreas Mieth noch in diesem Jahr beauftragt werden könne.
Dieser Altar aus dem Jahr 1471 gehört zu den herausragenden Schnitzaltären Norddeutschlands. Unbekannte Meister schufen diesen Doppelflügelaltar, der in den Innenseiten reich geschnitzt und vergoldet ist. Die beiden Außenflügel zeigen vier hochwertige, aber geschädigte Tafelmalereien mit Szenen der Passion, Auferstehung und Wiederkunft Christi. Unwiederbringliche Verluste können bereits bei geringster Erschütterung oder Druck eintreten.
Der Glockenverein hat als weitere Vorhaben die Kapellenabdeckungen und die maurermäßige Sockelsanierung auf der Kornmarktseite sowie die Instandsetzung des Kapellenfenstermauerwerks rechts neben dem Portal auf der Marienkirchstraße und die Restaurierung der hölzernen barocken Kapelleneinfriedungen in Planung.
"So tragen wir nach 25 Jahren als inzwischen umgewandelter Kirchbauverein weiterhin zum Erhalt der Stadt- und Ratskirche St. Marien einschließlich des Inventares bei. Und wie es aussieht, reißen die Aufgaben für dieses herausragende Kulturdenkmal nicht ab", betont die Vereinschefin. Claudia Crodel

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Online-Redaktion

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