Der Himmel steht offen

Sternstunde beim Kirchentag auf dem Weg in Jena und Weimar war der FullDome-Gottesdienst im Jenaer Planetarium. | Foto: Michael Matthey
  • Sternstunde beim Kirchentag auf dem Weg in Jena und Weimar war der FullDome-Gottesdienst im Jenaer Planetarium.
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Unter den Sternen: Gottesdienst im Planetarium Jena

Von Ramón Seliger

Hell leuchten die Sterne oben am Himmel. Der Mond zieht über den Köpfen am Himmelszelt vorüber. Das Bild eröffnet den FullDome-Gottesdienst im Rahmen des Kirchentages auf dem Weg im Planetarium in Jena. Die Gemeinde bilden 230 Menschen, viele von ihnen sind keine regelmäßigen Kirchgänger. Sie liegen in den tiefen Sitzen und richten ihren Blick zum Himmel: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?
Ein Psalmensonett erklingt in mehreren Sprachen. Das Ringen mit dieser Frage bringt schließlich Katrin Mann in einem mitreißenden Tanz in die Bewegung. Die Musik von Romeo Wecks ist eine Offenbarung für sich. Feinsinnig kontrastiert er die Texte mit seinen Kompositionen für Klavier, Oboe und Englischhorn.
Während der Predigt zu Genesis 28 steht der Himmel offen. Stufe für Stufe führt eine ausgetretene Himmelsleiter hinauf. Sie mündet in eine farbenfrohe Fantasie. Der Himmel lässt sich eben nicht in ein festes Bild einfangen. In der Predigt setzen Stefan Körner, Karl Weber und Esther-Maria Wedler Himmel und Erde in Beziehung.
Einen Gottesdienst unter den Sternen im Planetarium zu feiern – diese Idee von Gabriel Dörner aus der Studentengemeinde Weimar stand am Anfang eines Projektes, das zu den Höhepunkten des Kirchentages auf dem Weg in Jena und Weimar zu zählen ist. Die Vorbereitungen reichen über ein Jahr zurück und wurden von einer Gruppe von mehr als 20 Personen getragen. Studierende der Bauhaus-Universität Weimar entwickelten in einer Lehrveranstaltung unter der Leitung von Claire Dorweiler die aufwendigen Projektionen für die Kuppel.
Das Team des Planetariums um Geschäftsführer Jörg Hühn stellte Technik und Know-how zur Verfügung. Die Gesamtleitung lag bei den Professoren Micky Remann und Walter Bauer-Wabnegg sowie dem Jenaer Superintendenten Sebastian Neuß, der inspiriert und dankbar auf diese Kooperation zurückblickt: »Diesen Gottesdienst gemeinsam zu gestalten, das war schon ein ganz eigener Gottesdienst.« Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Ein Besucher meint: »So habe ich Gottesdienst noch nie erlebt. Eine ganz neue Erfahrung.«
Hier liegt das besondere Potenzial eines sinnlichen Gottesdienstes im Planetarium. Religion ist Anschauung und Gefühl. Bewusstes Erleben als Mensch zwischen Himmel und Erde. Wo ließe sich das besser erfahren als in einem Gottesdienst im Planetarium? Mit dem Blick zum Himmel und den Sternen vor Augen. Eine Sternstunde des Kirchentages, die hoffentlich eine Fortsetzung findet.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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