Jesu große Familie

Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.
Markus 3, Vers 35

Von Michael Greßler

Jesus sitzt. Das Volk um ihn. Jesus redet. Sie hören zu. Dann rufen sie ihn. Von draußen. »Deine Familie steht vor der Tür! Sie rufen nach dir!« Jesus wird still. Lange war er nicht mehr zu Hause. Er erinnert sich. Seine Mutter. Maria. Wie sie ihn in den Schlaf gewiegt hat. Die Brüder und Schwestern. In Nazareth sind sie zusammen aufgewachsen. Haben Fangen gespielt und Verstecken, Vater Josef in der Zimmerei zugesehen und auch ein bisschen geholfen. Und viel gelernt. Gemeinsam waren sie beim Rabbi. Der hat ihnen das Lesen beigebracht und die heiligen Worte: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.« Jesus schaut. Schaut nach innen. Schaut in die Vergangenheit. Schön war es zu Hause.
Sie fragen wieder: »Jesus, draußen steht deine Familie.« Da schaut Jesus auf. Schaut sich um. Und da sitzen auch die anderen. Da sitzt der Alte, krumm und lahm. Die Frau, die alle »die Sünderin« nennen. Einer, der aussätzig war und den er geheilt hat. Ein Blinder, der wieder sehen kann. Ein anderer war »besessen«, verrückt vielleicht, psychisch krank. Nun gehört er wieder dazu. Viele sitzen da noch. Auch viele, bei denen er keine Wunder getan hatte. Jesus hat nicht besonders viele Wunder getan mit Heilen und dergleichen. Die meisten Wunder geschahen an den Seelen. Darum hören sie ihm zu. »Du hast Worte des ewigen Lebens.« Und sie konnten von seinen Worten nicht lassen. Wenn sie dann weggegangen sind, waren sie verändert. Und sie haben versucht, nach seinen Worten zu leben.
Lange schaut Jesus. In seine Vergangenheit. Auf die, die bei ihm sitzen. In sich selbst hinein. Und in die Zukunft. Und dann fängt er wieder an zu reden. »Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.«
Ja! Sagt Jesus. Ihr gehört alle zu mir. Du, Mutter, und ihr Geschwister – und alle, die ihr bei mir seid. Nun weiß er es: Meine Familie ist draußen vor der Tür. Und hier um mich herum. Meine Familie muss größer sein. So groß, wie es irgend geht. Da darf es keine Grenzen geben. Alle gehören dazu. Alle, die mich hören. Und Gottes Wort tun. Alle Menschen in aller Welt … »Alle Tage bis an der Welt Ende.«

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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