Musical zum Jubiläum

Probebühne des Landestheaters Eisenach: Über 50 Schülerinnen und Schüler studieren unter Leitung ihrer Musiklehrerin Almuth Heinze ihre Gesangsstimmen ein. | Foto: Mirjam Petermann
  • Probebühne des Landestheaters Eisenach: Über 50 Schülerinnen und Schüler studieren unter Leitung ihrer Musiklehrerin Almuth Heinze ihre Gesangsstimmen ein.
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Evangelische Grundschule Eisenach feiert 15-jähriges Bestehen mit Neuinszenierung

Von Mirjam Petermann

In diesem Jahr gibt es viel zu feiern. Auch für die Evangelische Grundschule Eisenach. Zu ihrem 15-jährigen Bestehen kommen, bekannterweise, 500 Jahre Reformation und, eher weniger bekannt, das Gedenken an den 250. Todestag des Komponisten Georg Philipp Telemann.
Wie zum Schuljubiläum vor fünf Jahren sollte es wieder ein Musical geben; am besten eins, das die anderen beiden Jubiläen miteinander verbindet.
Heraus kam das Musical »Etwas Neues«. Zum einen geht es darin um den Komponisten Telemann, der an seinem Schreibtisch sitzt und verzweifelt versucht, eine neue Kirchenkantate zu komponieren. Zufällig fällt ihm und seiner Frau Amalie ein Notenblatt mit Luthers »Ein feste Burg ist unser Gott« in die Hände, und es beginnt die Geschichte in der Geschichte: Telemann erzählt Amalie das Leben der Luthers, insbesondere das der Katharina von Bora. Wie sie im Kloster aufwächst, während sich die Welt außerhalb grundlegend verändert. Wie sie von Luthers Schriften fasziniert und gleichzeitig verzweifelt ist.
Eindrucksvoll mit Stimme und Gesten zeigten die Katharina-Darstellerinnen Henriette und Sarah diesen Konflikt bei den Proben ihres Solos »Gott, du mein Gott«. Während hier zurückhaltend das Klavier begleitet, ist in der nächsten Szene ein treibender Beat von Trommeln und Bass zu hören, wenn Katharina und die anderen Nonnen flüchten. Der Chor von fast 50 Schülerinnen und Schülern singt voller Begeisterung »Still und leise muss es sein, steckt die Nonnen in die Tonne rein.«
Der Text des Stücks stammt aus der Feder von Schulleiterin Manja Güldenpfennig. Voller Lob ist sie über die Darsteller und deren Begeisterung für die alten Texte, die Konzentration und das Durchhaltevermögen. »Das sind ja keine auserwählten Kinder, sondern Kinder, die das ganze Schuljahr über in einem normalen integrativen Chor gemeinsam singen«, sagt sie. Und musizieren. Ein Flötenquartett und Trommeln sind dabei ebenso zu hören wie Mitarbeiter der Schule, die mit Gitarre, Bass und sogar einem Dudelsack Unterstützung leisten.
Für die Vertonung und die musikalische Umsetzung ist Musiklehrerin Almuth Heinze zuständig. Seit November probt sie mit den Schülern die Lieder und Texte für das gesanglich durchaus anspruchsvolle Stück. Große Ton­sprünge, koloraturenähnliche Passagen und dynamische Variationen verlangen den Schülern einiges ab. »Das Besondere an dem Chor ist, dass sie alle gerne singen«, sagt Heinze.
Nach der Flucht erzählt das Musical weiter von Katharinas Ankunft in Wittenberg, der Eheschließung und dem nicht ganz unproblematischen Zusammenleben mit Luther. Es zeichnet ihr Leben als kluge Hausfrau, erfolgreiche Unternehmerin und liebende Mutter mit einem starken Glauben.
Inhaltlich und musikalisch hat das Stück die verschiedenen Geschichten eng verwoben, mit vielen Details. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das Telemann-Stück »Etwas Neues«. Es liefert nicht nur den Titel, sondern beschreibt auch inhaltlich mehrere Ebenen, wie Manja Güldenpfennig erklärt: »Telemann und Luther haben beide etwas Neues gewagt. Einer mit seinen Kantaten, der andere mit seinen Schriften. Und Katharina natürlich auch.« Dass sie die zentrale Figur des Stücks ist, hat noch einen anderen Grund, auch »etwas Neues«. Denn ab dem kommenden Schuljahr wird die Schule ihren Namen »Katharina von Bora« tragen. Sie »gehört zu den Wurzeln unseres evangelischen Glaubens. Darum sollte man sie kennen und zu schätzen wissen«, heißt es am Ende des Stücks, was durchaus als Begründung für die Namenswahl verstanden werden kann.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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