Gedenktage
Neue Gedenkorte erinnern an jüdisches Leben

Platz der ehemaligen Synagoge in Sandersleben | Foto: Janet Klaus
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Dessau-Roßlau (epd) -  Am Donnerstag wird in Sandersleben ein neuer Gedenkplatz an der ehemaligen Synagoge eingeweiht. Wie die Evangelische Landeskirche Anhalts am Dienstag in Dessau-Roßlau mitteilte, werden daran auch die Staatssekretäre Sebastian Putz (Kultur) und Klaus Zimmermann (Inneres) als Vertreter der Landesregierung teilnehmen. Beteiligt seien ferner Schüler des Humboldt-Gymnasiums aus Hettstedt mit ihrer Religionslehrerin.

Eine jüdische Gemeinde gab es in Sandersleben den Angaben zufolge seit Mitte des 17. Jahrhunderts. Eine erste Synagoge wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut, ein Nachfolgebau 1830 eingeweiht. Im Laufe des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der Gemeindemitglieder stark zurück. In der NS-Zeit seien nur noch wenige Personen übrig gewesen. Nach einer letzten Renovierung im Sommer 1933 wurde die Synagoge in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 geplündert und in Brand gesteckt.

Auch in Radegast (Anhalt-Bitterfeld) wird am 9. November zum Gedenken an die Zeit der jüdischen Gemeinde eine Gedenktafel der Öffentlichkeit übergeben. Bei einem öffentlichen Gedenken werden auch das Museum Synagoge Gröbzig und die Evangelische Kirchengemeinde Radegast/Zehbitz an die frühere jüdische Gemeinde in Radegast erinnern.

Von 1753 bis 1891 gab es den Angaben zufolge in der Kleinstadt eine Gemeinde mit Synagoge und Friedhof. 1891 starb demnach der letzte jüdische Mitbürger in Radegast. Namen der Radegaster Juden fänden sich jedoch auf Todeslisten der Konzentrationslager der NS-Zeit wieder, hieß es.

Autor:

Katja Schmidtke

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