Abschied im Südharz
Ein weinendes Auge, gelbe Pumps und Goldstücke

Superintendent Andreas Schwarze überreicht Katharina Schmolke das Abschiedsgeschenk aus dem Südharz. | Foto: Regina Englert
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Den Menschen, die am Samstagnachmittag die Herzschlag Jugendkirche betreten, ist die gedrückte Stimmung sofort anzusehen. Die Referentin des Kirchenkreises Südharz für die Arbeit mit Kindern und Familien, Katharina Schmolke, wird verabschiedet. Kein fröhlicher Anlass, für niemanden. Auch Schmolke geht mit einem lachenden Auge, das sich auf die neue Referentenstelle im Landeskirchenamt freut, und einem weinenden, das alle schönen Erinnerungen aus dem Südharz im Herzen trägt. Mitarbeitende und Wegbegleiter aus den Gemeinden, in denen sie tätig war, sind gekommen. Superintendent Andreas Schwarze leitet den Gottesdienst. Kantorin Viola Kremzow, Pfarrer Gregor Heimrich und Jugendreferent Marcus Bornschein musizieren. Das Herzschlag-Technikteam ist im Einsatz. Gemeindepädagoginnen und -pädagogen, die Goldstücke des Kirchenkreises, wie Schmolke sie nennt, gestalten ein Anspiel für ihre Referentin. Die Geschichte des Zöllners Zachäus wird von Mitarbeitenden und spontan mitspielenden Kindern dargestellt. Ein Punkt, den Katharina Schmolke in ihren Abschiedsworten noch einmal schmunzelnd aufnimmt. Zu ihrer Begrüßung hatte das gemeindepädagogische Team ihr in Kostümen Songs der 50-er und 60-er Jahre präsentiert. Das muss sie vor sechs Jahren sehr verwirrt haben, die Erinnerung daran scheint wie gestern. Dass es dieses Mal eine biblische Geschichte zu ihrer Verabschiedung ist, zeige doch, dass sie einiges bewegt habe, grinst sie ihr Team an. Mit dieser Story hat sie auch gleich die gedrückte Stimmung aufgeheitert. Ein Lachen geht durch die Kirche. Sind doch die Spuren von Schmolkes Arbeit im Kirchenkreis unübersehbar. Entsprechend fallen auch die Abschiedsworte ihres Teams, ihrer Kolleginnen und Kollegen aus dem Leitungskreis und aus den beiden Familienkirchen-Projekten aus. Alle sind traurig, einem kreativen, verlässlichen und bodenständigen Menschen, wie Pfarrer Heimrich unterstreicht, Adieu sagen zu müssen. Und ganz unbewusst unterstreicht sie ihre Bodenständigkeit. Als Superintendent Schwarze sie auf einer grünen Aue aus Tüll segnen möchte, zieht sie die Schuhe aus und steht barfuß vor ihm. Mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Dass ihren gelben Pumps später die silbernen Stiefelchen ihrer Tochter folgen, spiegelt ihr Familienleben. Und so wünschen ihr und ihrer Familie alle Anwesenden nur das Beste auf ihrem weiteren Weg. Und so ganz Adieu sagt Katharina Schmolke ja nicht. Als Referentin im gleichen Bereich, nur auf landeskirchlicher Ebene, wird sie ihre Mitarbeitenden aus dem Südharz immer Mal wieder bei Veranstaltungen treffen. Mit Spannung wird nun die Neubesetzung ihrer Referentenstelle im Südharz erwartet.

Autor:

Regina Englert

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