Pate werden

Teilhabe: Ferienfreizeit für Kinder aus benachteiligten Familien 

Jeder Mensch hat sich Urlaub verdient, betont Andreas Hoenke, Gemeindepädagoge in Stendal. Er schließt in diese Festststellung auch ausdrücklich Menschen ein, die nicht oder nur geringfügig arbeiten, Menschen, die Sozialleistungen beziehen. »Auch sie haben den Haushalt zu wuppen und kümmern sich um ihre Kinder. Und gerade diese Jungen und Mädchen, vor allem wenn sie in die Schule gehen, brauchen im Sommer ihre Ferien«, fährt Andreas Hoenke fort.
Aus diesem Grund arbeiten die beiden Altmark-Kirchenkreise Salzwedel und Stendal schon seit einigen Jahren mit der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen (eaf) in Sachsen-Anhalt zusammen. Ihr gemeinsames Vorhaben: Sozial benachteiligte Familien aus dem Norden der Landeskirche sollen gemeinsam eine Urlaubswoche verbringen.
In diesem Jahr wird es vom 2. bis 8. Juli soweit sein. Die Reisegruppe bleibt – das schreiben die Förderrichtlinien vor – innerhalb der Landesgrenzen. In der modern ausgestatten Heimvolkshochschule in Alterode, idyllisch gelegen im Harzvorland, verbringen bis zu 65 Männer, Frauen und Kinder sowie ein halbes Dutzend Team-Begleiter die Ferienwoche. 15 Euro pro Person und Woche zahlen die Teilnehmer für Anreise, Kost, Logis und Programm. Das Land Sachsen-Anhalt fördert das Vorhaben, auch steuern die Gottesdienstbesucher des Kirchenkreises Salzwedel mittels Kreiskollekte etwas bei. Um die Finanzierung jedoch auf breitere Schultern zu verteilen, hat sich Andreas Hoenke etwas Neues einfallen lassen. Er sucht Paten, die die Reisen für ein Kind (12 Euro) oder einen Erwachsenen
(15 Euro) unterstützen. Jeder könne Pate werden. Um das Anliegen bekannt zu machen, hat der Gemeindepädagoge 1 000 Postkarten drucken lassen und er ist sich sicher, »da wird etwas zurückkommen«.
Die Ferienwoche richtet sich nicht explizit an Christen. Dem Glauben gegenüber aufgeschlossen sollten die Reisenden jedoch sein. Und sind es auch, spricht Andreas Hoenke aus Erfahrung. Oft sind es die Kinder, die ihre Eltern mitreißen, sie ermutigen, mitzumachen. Rituale wie Morgen- und Abend­runde und Tischgebete setzen sichtbare christliche Impulse. »Es steht Kirche drauf und ist Kirche drin«, sagt Andreas Hoenke. Das Programm soll allen Altersgruppen gerecht werden, den Kleinsten ebenso etwas bieten wie Teenagern und natürlich Müttern und Vätern. Vollgepackt mit Inhalten und Programm ist die Woche aber nicht: Traditionell gibt es einen Familientag, für den eine Lunchbox gepackt wird und der den Familien zur freien Verfügung steht.
Über Werke wie die Diakonie oder Einrichtungen wie »Horizont – Ambulante Hilfen in Salzwedel« erfahren die Familien vom Angebot und können sich dann anmelden. Dabei ist die Teilnahme auf Menschen aus den Altmark-Kirchenkreisen beschränkt. Das hat einen einfachen Grund: Die Ferienwoche soll nicht nur der Erholung dienen, sondern auch auf den Alltag ausstrahlen. Die Menschen sollen sich kennenlernen, vernetzen, im Austausch bleiben, sich im Alltag stärken und stützen. (kas)

Wer helfen und Pate werden möchte, wendet sich an Andreas Hoenke, per Mail Jesusfreund@web.de oder Telefon (03 93 25) 9 76 64

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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