Licht in die Welt tragen

Christnachtsingen: Tradition in Wolfen-Nord

Von Angela Stoye

Auf dem Markt von Wolfen-Nord, wo unter der Woche mit Obst, Gemüse und anderen Waren gehandelt wird, geht es in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember besinnlich zu. Seit 1995 laden die evangelische, katholische und freikirchliche Gemeinde zum Christnachtsingen ein. »Ein ökumenischer Arbeitskreis bereitet das Singen vor«, so Pfarrer Matthias Seifert. Zum etwa 40-minütigen Programm ab Mitternacht gehört Bläsermusik zur Eröffnung, die der Posaunenchor aus Raguhn nebst Gästen spielt, und Worte zur Christnacht, die abwechselnd einer der Pfarrer spricht. Unter Bläserbegleitung werden dann gängige Gemeindeweihnachtslieder gesungen. Dazu gehören »Macht hoch die Tür« ebenso wie »Zu Bethlehem geboren«, »Ich steh an deiner Krippen hier« oder »Es ist ein Ros entsprungen«. Für diejenigen, die nicht textsicher sind, gibt es ein Liedblatt, und eine gute Tontechnik sorgt dafür, dass auch die gesprochenen Worte von jedem gehört werden können.
In Wolfen-Nord, das 1960 als Wohnstadt für die Arbeiter in den umliegenden Chemiebetrieben erbaut wurde, sollten nach Plan einmal rund 50 000 Menschen wohnen. Diese Zahl wurde jedoch nie erreicht. 1989 hatte die Plattenbausiedlung rund 34 500 Einwohner; Tendenz seitdem fallend. »Zurzeit wohnen hier noch rund 7 000 Menschen.« Das mache sich auch bei den Teilnehmern am Christnachtsingen bemerkbar. »In unseren besten Zeiten kamen etwa 2 500 Besucher«, so Pfarrer Matthias Seifert. Derzeit seien es etwa 200.
Das Christnachtsingen endet mit dem Lied »Tragt in die Welt nun ein Licht«. Danach können sich die Sängerinnen und Sänger das Friedenslicht aus Bethlehem mit nach Hause nehmen. Es wurde am 17. Dezember in Sachsen-Anhalt verteilt und wird seitdem auch in der Friedensgemeinde in Wolfen-Nord gehütet.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion Evangelische Landeskirche Anhalts

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