Wort zur Woche
Gottes Scheinwerfer

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Wochenspruch: Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5, Verse 8b.9
Gott sprach: Licht soll werden – und setzte so den Beginn der Schöpfung. Wer den Bericht aufmerksam liest, stellt schon nach wenigen Versen fest, dass damit nicht das Licht der Sonne gemeint sein kann, sondern ein Licht, das alles Kommende beleuchtet, ähnlich dem Scheinwerfer auf einer Bühne. Ohne solches Licht bliebe alles verborgen im Dunkel des Chaos, wie in einem „schwarzen Loch“.
Licht und Sehen und Erkennen sind somit geradezu gleichbedeutend: Das „Augenlicht“ ermöglicht uns, die Wunder der Schöpfung zu bestaunen. Wem es mangelt, gilt nicht nur als blind im Wortsinne, sondern auch als unwissend. „Stimmt nicht“, sagen wir zurecht! „Wir Menschen erkennen auch durch Worte.“ „Ich bin das Licht der Welt“ sagt Christus. Wenn er Blinde heilte, dann tat er mehr als ein Augenarzt. Wenn wir ihm vertrauen und in seinen Spuren gehen, bleiben wir im Licht.
Wo Licht ist, ist bekanntlich auch „Schatten“. Dies gilt selbst für jene, die von sich behaupten, in seinem Sinn und Geist zu handeln und sogar eine russische Armeekirche im tarnfarbengrün gebaut haben. Deshalb ist es wichtig, die Geister scheiden zu können. Unser Vers aus dem Epheserbrief nennt drei Kriterien: Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. An diesen Früchten sollen die wirklichen Kinder des Lichts erkannt werden.
„Was ist Wahrheit?“, fragte Pilatus. Auch über Gerechtigkeit lässt sich schwer Einvernehmen herstellen. Etwas ganz anderes ist es jedoch mit „Güte“. In unserer Sprache meint Güte: eine milde, freundliche, von Wohlwollen, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl bestimmte Gesinnung. In der Sprache des Neuen Testaments wird das Wort auch von Paulus verwendet, wenn er von den „Früchten des Geistes“ schreibt (Galater 5,22): Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Sanftmut heißen hier die Früchte, an denen wir sie erkennen – und hoffentlich selbst erkannt werden.
Sven Baier, Kreisoberpfarrer, Bernburg


Autor:Online-Redaktion |
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