Juden in Anhalt: Erinnerung an die erloschenen Gemeinden
Nur wenige Spuren blieben

- Nienburg: Nur wenige Grabsteine erinnern in der Saalestadt noch daran, dass es auch hier eine jüdische Gemeinde gab. Der Friedhof außerhalb der Stadtmauer wurde 1938 geschändet.
- Foto: Foto: Torsten Lüders
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Relativ spät im Vergleich zu anderen anhaltischen Territorien erlaubte Fürst Friedrich August von Zerbst im Jahre 1774 die Ansiedlung von Juden in den Städten Zerbst und Coswig und auch in dem Dorf Großmühlingen. Dort gab es eine jüdische Gemeinde mit acht Familien, die sich meist vom Wollhandel ernährten. Sie kauften bei den Bauern die Schafwolle auf, ließen sie sortieren und erzielten beim Weiterverkauf gute Erlöse. So konnte die Gemeinde mit 60 Mitgliedern 1806 eine kleine Synagoge erbauen.
1893 waren es nur noch acht Mitglieder, denn die neu erbaute Eisenbahnlinie hatte den Woll- und auch den Kleinhandel von Dorf zu Dorf unwirtschaftlich gemacht.
Autor:Online-Redaktion aus Weimar |
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