Neustart in Jerichow

Tilman Tögel (li.) und Bernd Witt | Foto: Stiftung Kloster Jerichow

Vorstandswechsel bei der Klosterstiftung

Von Katja Schmidtke

Konzeptionell und finanziell neu aufstellen möchte sich die Stiftung Kloster Jerichow im Kirchenkreis Stendal. Ein personeller Neustart ist bereits vollzogen: Vor einigen Monaten wurde ein neuer Vorstand gewählt. Tilman Tögel, Wolfhard Grefrath und Roland Maiwald bilden den ehrenamtlichen Vorstand. Einen Arbeitsvertrag als hauptamtlicher Verwaltungsleiter hat im Sommer Bernd Witt unterschrieben. »Vor uns liegt ein langer Weg«, blickt Tilman Tögel voraus.
Zwar ist in die Anlage des einstigen Prämonstratenser-Klosters viel investiert worden, doch noch immer gibt es Leerstand, Verfall, ungenutzte Flächen und verschenkte Potenziale. So wollen Tögel und sein Team einen großen Veranstaltungsraum schaffen. Die heute dafür genutzte Klosterkirche, die Gemeindekirche ist, sei für so manche Kulturpläne zu klein und im Winter zu kalt. Weiterhin ist geplant, den leerstehenden Südflügel auszubauen, sodass das Museum seine Ausstellungsfläche vergrößern kann. Zu zeigen gäbe es genug, immerhin erzählen die Gemäuer eine fast 900 Jahre alte Geschichte. Doch für den Ausbau von Gebäuden und Kulturangeboten braucht die Stiftung mehr Eigenmittel.
Als ersten Schritt wurden die Eintrittspreise für das Museum von fünf auf sechs Euro erhöht. Verbessern sollen sich auch die Einnahmen aus der klostereigenen Gaststätte, und bei der Verpachtung der stiftungseigenen Land- und Ackerflächen stehen Nachverhandlungen an.
Das Jerichower Kloster gehört zur Straße der Romanik und ist einer der ältesten Backsteinbauten Norddeutschlands. Es wird von 30 000 Gästen pro Jahr besucht. Hinzu kommen Besucher von Kulturveranstaltungen und rund 50 Hochzeiten. Kirchengemeinde und Zehntgemeinschaft halten das geistliche Leben aufrecht.
15 Vollzeitstellen zählt die Stiftung. Tilman Tögel ist stolz auf dieses Team von der Teilzeitkraft in der Gastronomie bis zur Museumsleiterin Josefine Telemann. »Alle ziehen mit. Dafür sind wir sehr dankbar«, sagt Vorstand Tögel. Als SPD-Mitglied fühle er sich den Mitarbeitern besonders verpflichtet. »Wir wollen Kloster und Stiftung nicht nur erhalten, sondern attraktiver machen. Dazu gehören auch gute und sichere Arbeitsplätze.«
26 Jahre lang war Tilman Tögel Landtagsabgeordneter für die SPD. Der 57-Jährige ist gut vernetzt. Er weiß, wie politische Prozesse ablaufen. Das Kloster kennt er seit seiner Kindheit und – das vor allem – der Sohn einer Pfarrerin sagt von sich selbst: »Ich bin ein unverbesserlicher Optimist«.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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