Jeder wird gebraucht
Jobmanager Saale-Orla unterstützen Migranten bei der Arbeitssuche

Jeder wird gebraucht
Jobmanager Saale-Orla unterstützen Migranten bei der Arbeitssuche – drei Somali arbeiten im Feingusswerk bei Schubert und Salzer
Die Jobmanager im Saale-Orla-Kreis unterstützen Menschen mit Migrationshintergrund bei der Suche nach einer Arbeits- oder Ausbildungsstelle. Seit Projektbeginn im Juli 2018 konnten Katrin Gersdorf und Christine Herszak 61 Menschen aus neun verschiedenen Herkunftsländern begleiten. Sieben junge Leute haben eine Ausbildung begonnen, 19 konnten eine Arbeit finden.
„Wir fungieren als Bindeglied zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Unser Auftrag ist es aber auch, die Agentur für Arbeit zu unterstützen. Denn Menschen aus anderen Herkunftsländern müssen bei der Arbeitssuche intensiv betreut werden. Allein die Verständigung ist oft aufwendiger als bei Deutschen“, erklärt Katrin Gersdorf. Sie macht überwiegend positive Erfahrungen, die meisten Menschen seien willig, eine Arbeitsstelle zu finden und haben klare Vorstellungen von dem, was sie tun wollen.
Hilfreich sei auch, dass die Unternehmen der Region den Arbeitskräften aufgeschlossen gegenüber stehen und jedem, der arbeiten möchte gern eine Chance geben.
Derzeit sind 41 Menschen im Projekt, die meisten kommen aus Afghanistan, Syrien und Eritrea.
Bei der Schubert & Salzer Feinguß Lobenstein gGmbH gab es die Gelegenheit, den Arbeitsplatz von zwei jungen Männern aus Somalia genauer angesehen. Der 23-jährige Abdi Salam Ahmed Abshir ist im September 2018 aus Gera nach Bad Lobenstein gekommen und wurde dann in das Jobmanager-Projekt aufgenommen. Bereits im November hat er ein Praktikum absolviert und wurde im Januar fest bei Schubert& Salzer Feinguß angestellt. Dort löst er Gussteile aus der Ummantelung. Seine Frau und der in Deutschland geborene Sohn Hanad leben ebenfalls in Bad Lobenstein. Auch Mohamed Mohamud Abdalla ist Somali und wohnte für einige Zeit in Gera. Auch er konnte in das Feingusswerk vermittelt werden und arbeitet seit Mai dort. Der 29-Jährige ist in der Endbearbeitung tätig und schleift Gusssteile nach. Privat hatte er nicht so viel Glück. Seine Frau und seine Tochter sitzen in Somalia fest und warten auf Familienzusammenführung. Beide Männer können von ihrem Lohn gut leben, eine Wohnung bezahlen und die Lebenshaltungskosten bestreiten.
Im Betrieb ist man mit den neuen Mitarbeitern zufrieden und dabei sind die Somalier nicht die einzigen Männer mit Migrationshintergrund im Unternehmen.
Bertram Kawflath, seit 2009 Geschäftsführer in Bad Lobenstein, ist über die zusätzlichen Arbeitskräfte erfreut. „Wir haben derzeit so viele Aufträge, aber nicht ausreichend Mitarbeiter. Da sind wir über jede helfende Hand froh. Die Herkunft oder die Hautfarbe spielen dabei keine Rolle. Wir können jede gute Arbeitskraft brauchen und wollen auch jedem eine Chance geben“, sagt der Geschäftsführer. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 230 Mitarbeitende. Seit zwei Jahren erlebt man ein stetiges Wachstum, doch nur mit zusätzlichem Personal können weitere Aufträge angenommen werden. „Ich bin den Jobmanagern dankbar für ihre Arbeit. Deren Engagement hilft uns dabei zuverlässige Menschen zu finden, die bei uns arbeiten wollen.“
Die Arbeit der Jobmanager läuft unter Trägerschaft der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein.
Das Büro befindet sich im Diakonieladen Geben und Nehmen, Graben 1 in Bad Lobenstein.

Autor:

Sandra Smailes

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