Wichtige Aufbauarbeit geleistet

Frederik Seeger entwickelt Anlaufpunkt für Jugendliche

Von Anke Pfannstiel

Der Aufstieg ist geschafft. Frederik Seegers Blick schweift über den Schwarzwald in die Weite. Er will wieder in seine alte Heimat gehen, als leitender Jugendreferent für 30 Gemeinden. Das bedeutet zugleich: Abschied von Mühlhausen, seiner zweiten Heimat.
Hier hat er seine berufliche Erfüllung gefunden – als Gemeindepädagoge der Jugendkirche. Vor sieben Jahren begann er in der St.-Martini-Kirche. Damals stand der Umbau gerade kurz vor der Vollendung. Die Verwirklichung einer Jugendkirche hatte der Kirchenkreis Mühlhausen einige Jahre zuvor auf den Weg gebracht; auch Jugendliche waren schon aktiv. Gefordert war nun jemand, der diesen Ort mit Leben füllt.
Die Region kannte er bereits. Einige Jahre zuvor war der gelernte Zimmermann nach Thüringen gekommen, arbeitete zunächst als Streetworker in einer Plattenbausiedlung in Sonneberg. Dann also die Jugendkirche Mühlhausen. »Wenn der Kirchenkreis den Mut hat, dieses Projekt umzusetzen, dann will ich dabei sein«, dachte er damals. Und der Kirchenkreis wollte ihn. »Er war ein Glücksfall für uns«, sagt Superintendent Andreas Piontek.
Seeger entwickelte ein Konzept: die Jugendkirche als Anlaufpunkt für Konfirmanden, Schulklassen, Jugendgruppen. Er spricht über Werte, Ängste, Tod und Trauer oder bietet Kommunikationstraining an. Er beantwortet Fragen, die junge Menschen bewegen, sie oft aber nicht auszusprechen wagen. Die Lehrer sind dankbar für die Unterstützung jenseits ihres Bildungsauftrags.
Er schafft es, an die Lebenswelt der jungen Leute anzuknüpfen. Spieleabend, zusammen essen, Musik machen, Übernachten im Altarraum – die Nächte sind dann oft sehr kurz für Seeger. Aber gerade hier erlebt er oft die besonderen Momente, Gespräche über Sorgen, Nöte, den Glauben. Seine Ohren und sein Herz sind offen für sein Gegenüber. Junge Menschen stark zu machen, ihnen zu helfen, eigene Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln, darin sieht er seine Aufgabe.
Und damit hat er weit über Mühlhausen hinaus Kinder und Jugendliche erreicht – vor allem aber auch die im Umfeld, von der benachbarten Regelschule oder der Grundschule etwa. Dazu kamen die, mit denen Seeger nicht gerechnet hatte: Künstler, Musiker, das Rote Kreuz, die den Raum und das, was hier passiert, für sich entdeckten. Für sie alle heißt es jetzt Abschied nehmen. »Was bleibt ist Dankbarkeit, für die Aufbauarbeit, die er geleistet hat und an die Nachfolgende anknüpfen können«, sagt Superintendent Piontek.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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